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15.10.2012
Fachdienst Bildung und Entwicklung, Heggbach

Weltmissionstag: Sr. Petra berichtet aus Brasilien

HEGGBACH – „Missionieren heißt zuhören, mitanpacken und den Menschen helfen, sich gegenseitig zu stützen“, sagt Schwester Petra. Wie sie das in Brasilien in die Tat umsetzt, erzählt die Franziskanerin am Sonntag, 21. Oktober, um 10 Uhr beim Weltmissionsgottesdienst in der Heggbacher Kirche St. Georg. Der Vertrag findet im Rahmen des Jubiläums „125 Jahre Heggbach: Menschen mit Behinderung – Mitten im Leben!“ statt.

Es mutet an wie eine Liebeserklärung, wenn die 40-jährige Schwester der Franziskanerinnen von Reute fröhlich von ihren Aufgaben in den zwei brasilianischen Städten im Nordosten erzählt, vom Kirchenbau in Arari etwa. Gemeinsam mit den Menschen der Teilgemeinde hat sie Geld gesammelt, den Grundriss geplant, sich überlegt, wer die Kirche plant und wer sie baut. „Organisation ist so eine Sache in Brasilien“, sagt Schwester Petra. Es müsse jemand gefunden werden, der die Verantwortung übernimmt, zuerst in der Planung, später auf der Baustelle. Projektmanagement könnte man ihre koordinative Funktion nennen. „Miteinander Kirche bauen – nicht nur baulich, auch menschlich“, sagt Schwester Petra. 

Um die Menschlichkeit geht es ihr neben der pastoralen Arbeit in der Gemeinde und der Missionarsarbeit auch in der Nachhilfe für Grundschüler. Während diese in Arari seit 2001 mit drei angestellten Lehrerinnen gut funktioniert, musste Schwester Petra dieses Angebot für Familien in Alto Alegre erst noch aufbauen. „Wir haben eine junge und motivierte Lehrerin gefunden. Und die Kinder lieben sie.“ Wichtig sei das, weil viele der Jungen und Mädchen aus schwierigen Familienverhältnissen kommen. Sie weiß von häuslicher Gewalt und unerwünschten Kindern, die das auch zu hören bekommen. „Die Eltern bezahlen die Nachhilfe, damit sich die Noten verbessern, aber Zuneigung ist auch wichtig.“ Umgerechnet vier Euro im Monat kostet das Angebot der Franziskanerinnen von Reute, üblich sind rund zehn Euro. „Wir nehmen Geld dafür, so wird die Nachhilfe wertgeschätzt und die Kinder kommen regelmäßig.“ Außerdem könne mithilfe des Beitrags ein Imbiss nach dem Lernen angeboten werden.   

„Eigentlich sei das Leben in Brasilien gar nicht so verschieden im Vergleich zu Deutschland“, sagt Schwester Petra, die dort seit zwei Jahren in einem Konvent mit zwei indonesischen Schwestern lebt, bis auf die Hausarbeit vielleicht. „Ist die Waschmaschine kaputt, wird mit der Hand gewaschen.“ Die kulturellen Symbole und Töne decken sich nicht immer. 

 

Schwester Petra wird den Weltmissionsgottesdienst am 21. Oktober, um 10 Uhr, in der Kirche St. Georg Kirche in Heggbach mitgestalten. Zuhörer bekommen mittels Fotos und Erzählungen einen Einblick in ihr dortiges Leben. Im Anschluss können sich Gottesdienstbesucher über die Mission der Franziskanerinnen von Reute informieren.

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