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17.04.2015
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

Gäste aus Zagreb beeindruckt von Geschäftsbereichen der St. Elisabeth-Stiftung

INGERKINGEN/BAD WALDSEE – Eine Delegation der Caritas Zagreb hat die St. Elisabeth-Stiftung besucht. Einen Tag lang lernten Zoran Kljajic, Leiter eines Kinder- und Jugendheims in Brezovinca bei Zagreb, und Zvonko Erceg, Generalsekretär der Caritas Zagreb, mehrere Geschäftsbereiche der Stiftung kennen. In Zukunft könnten Einrichtungen der kroatischen Caritas und des Bereiches Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung in Sachen Ausbildung kooperieren.

Seit 20 Jahren bestehen zwischen der Caritas Zagreb und der Caritas der Diözese Rottenburg-Stuttgart freundschaftliche Verbindungen. Daher war eine Delegation von vier Personen, einschließlich Weihbischof Monsignore Valentin Pozaic und Caritasdirektorin Schwester Jelena Loncar, nach Stuttgart eingeladen: Caritasdirektor Prälat Wolfgang Tripp wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Diese Gelegenheit nutzen die kroatischen Gäste zunächst für einen Einblick in das Institut für soziale Berufe in Stuttgart. Die St. Elisabeth-Stiftung ist daran zu 15 Prozent beteiligt. Über alle Ausbildungsberufe der Alten- und Behindertenhilfe, die am Stuttgarter Institut geschult werden, informierten sich die Gäste.

Bei ihrem Rundgang im Bereich Wohnen und Begleiten der St. Elisabeth-Stiftung in Ingerkingen waren noch zwei der Besucher dabei, während die anderen schon nach Zagreb zurückgeflogen waren. Mit großem Interesse verfolgten Zoran Klajajic und Zvonko Erceg die Führung durch die Schule St. Franziskus. Beide verstehen und sprechen aufgrund deutscher Wurzeln oder längeren Aufenthalten gut Deutsch. Ivana Budak, Heilerziehungspflegerin und tätig im Haus Raphael in Ingerkingen, musste ihre kroatischen Sprachkenntnisse daher kaum einsetzen. Silke Wiedenmann, Konrektorin der Schule St. Franziskus, erläuterte ihnen die deutsche Gebärdensprache, zeigte Turnhalle und Therapieraum und erklärte ihnen den vernetzten Unterricht des Marchtaler Plans. In ein Klassenzimmer der Grundstufe wurde Einblick gewährt, während die Schüler gerade Vesperpause hatten. Die Caritas unterhält in Zagreb ein Wohnheim, die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung gehen in Sonderschulen. In Ingerkingen wohnt knapp die Hälfte der 120 Schüler im angeschlossenen Bereich verteilt auf zehn Wohngruppen. Die restlichen Schüler leben zuhause.

Ein spannendes Thema war für die Gäste die Einbindung des Standorts Ingerkingen in die Dorfgemeinschaft. Als Willi Riemann, Leiter des Bereichs Wohnen und Begleiten, vom ehrenamtlichen Engagement beim Reiten, Fußball-Training oder bei Gottesdiensten im Haus Raphael berichtete, waren die Gäste sichtlich beeindruckt. Er erwähnte, dass Schulen aus Biberach und Umgebung mit St. Franziskus kooperieren und es neben inklusiven Projekten auch Praktika gebe. Der Standort Ingerkingen stelle seinerseits die Infrastruktur der Gemeine zur Verfügung, beispielsweise durch ein jährliches Sommerferienprogramm, das für alle Kinder offen ist. 

Trotz vieler Unterschiede zwischen den Einrichtungen in Zagreb und in Ingerkingen sieht Wolf-Dieter Korek, Leiter des Geschäftsbereiches Kinder-Jugend-Familie, eine Chance, dass interessierte junge Menschen aus Zagreb in Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung schnuppern könnten. „Vielleicht möchten sie hier sogar eine Ausbildung absolvieren.“

Im weiteren Verlauf des Besuches besichtigten die Gäste noch die Werkstatt für behinderte Menschen in Biberach und das Rosa-Bauer-Haus in Biberach.

 

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