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20.04.2017
Pflegeheim Laupheim

„Demenz darf nicht De-Mensch bedeuten“

Laupheim – Das Pflegeheim Laupheim und der Förderverein „Spätes Glück“ haben zusammen einen Demenz-Workshop angeboten. Als Vortragender konnte Michael Wissussek gewonnen werden.

Einen neuen Weg gingen in Laupheim die Haus- und Pflegedienstleiterin des Pflegeheims St. Elisabeth, Daniela Würfel, und der Vorsitzende des Fördervereins „Spätes Glück“, Rudolf Hartmann: Sie luden gemeinsam zu einem Demenz-Workshop für Pflegepersonal, Seelsorger, Ehrenamtliche und Angehörige der Bewohner ein. Dementsprechend bunt gemischt war der Teilnehmerkreis.

Referent war Michael Wissussek. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisseniorenrats hat sich zum Thema Demenz – unter anderem mit der Gründung einer Demenzpflege und eines Demenzlotsenprojekts - einen Namen gemacht.

In seinem einleitenden Vortrag betonte Wissussek, wie wichtig der wertschätzende Umgang von Personal, Ehrenamtlichen und Angehörigen mit Menschen mit Demenz ist. Zu dieser Wertschätzung gehöre auch, den Alltag für Menschen mit Demenz so zu gestalten, dass vorhandene Ressourcen gefördert würden, so Wissussek. Mit Demenz würden immer noch viel zu sehr Defizite wie Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit, Aggressivität oder Verständnislosigkeit assoziiert, anstatt Positives zu sehen. Ein Brainstorming der Teilnehmer des Workshops zu ihren praktischen Erfahrungen stützte diese These.

„Demenz ist menschlich“, betonte Michael Wissussek. „Sie nimmt nicht nur, sondern sie gibt auch in vielfältig liebenswerter und ehrlicher Art.“ Wichtig sei es, sich bei der Begegnung mit Menschen mit Demenz für ihre Welt, ihre Bedürfnisse und ihre Persönlichkeit zu interessieren. Für diese Begegnungen forderte Wissussek eine eigene Sprache („anderländisch“), die sich an der Biografie des betreffenden Menschen und an der konkreten emotionalen Situation orientiere – insbesondere mit aktivem Zuhören, herzlichem Lächeln, Humor und Freude.

Dass ein Verfahren zur Überprüfung von Demenz nicht stressfrei ist, konnten die Teilnehmer bei der Durchführung des Mini-Mental-Status-Tests feststellen, einem Verfahren zum Schnell-Screening auf Demenz.

„Demenz darf nicht De-Mensch bedeuten“ - mit dieser Aufforderung von Michael Wissussek endete ein informativer und kurzweiliger Workshop.

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