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03.12.2014
WfbM Laupheim

VHS und Stiftung machen Langzeitarbeitslose fit

BIBERACH – Das zum Heggbacher Werkstattverbund gehörende Berufliche Bildungszentrum der St. Elisabeth-Stiftung (BBZ) und die VHS Biberach kooperieren bei der beruflichen Weiterbildung von langzeitarbeitslosen Menschen. Ziel ist es, auch solche Menschen, die lange Zeit arbeitslos waren, mithilfe eines maßgeschneiderten Programms wieder dauerhaft in Arbeit zu bringen. „Coaching“ lautet das Zauberwort.

„Geht nicht, gibt’s nicht“, erklärt Markus Hänle vom Beruflichen Bildungszentrum des Heggbacher Werkstattverbundes der St. Elisabeth-Stiftung und erklärt: „Die Frage ist, wie es geht.“  Damit ist der Job- und Sozialcoach mitten im Thema. Der derzeit in der VHS Biberach laufende Kurs ist eine vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Maßnahme zur Wiedereingliederung von langzeitarbeitslosen Menschen. Zweimal pro Woche nehmen zehn Teilnehmer jeweils viereinhalb Stunden lang an einem für ihre Bedürfnisse maßgeschneiderten Weiterbildungsangebot teil.  Dabei geht es vor allem darum, Selbstvertrauen zu gewinnen. Markus Hänle: „Wir wollen den Menschen wieder das Gefühl vermitteln, etwas zu können – denn jeder kann etwas. Das geht am besten, wenn man mit etwas arbeitet.“ Zu diesem Kursangebot gehören Holzarbeiten. Dabei erkennen die beiden Job- und Sozialcoachs Markus Hänle und Steffi Etzinger, wer welche Fähigkeiten hat – und sie erarbeiten mit jedem Teilnehmer, wo dessen Möglichkeiten liegen. Die Bandbreite der Gründe, die dazu geführt haben, dass die Teilnehmer seit langer Zeit arbeitslos sind, sie sind unterschiedlich und vielfältig: An den Kursen nehmen Menschen unterschiedlicher beruflicher Qualifikation und sozialer Herkunft sowie mit verschiedenen persönlichen Fähigkeiten teil. Die Job- und Sozialcoachs richten ihren Blick auf „Perspektiventwicklung“, soll heißen: Sie zeigen den Betroffenen Mittel und Wege auf, wie sie sich ihren Problemen stellen und diese eventuell lösen können. Dazu gehören Einzelgespräche und Einzelcoaching neben den jeweiligen Kursthemenblöcken. Dabei sollen die Teilnehmer lernen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Es geht nicht um eine schnelle und kurzfristige Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt, sondern darum, die Menschen auf Dauer zu befähigen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Die VHS bietet dazu den idealen Rahmen. Mitten in der Stadt gelegen, ist sie sehr viel mehr als der Ort, an welchem die ESF-Weiterbildungskurse stattfinden: Sie ermöglicht den Zugang zu Information, Wissensquellen und Weiterbildung und ist ein Ort der Begegnung. Was theoretisch klingt, heißt im Alltag für die Kursteilnehmer: Hier treffen Langzeitarbeitslose, die mit ihrem Schicksal hadern, auf hochmotivierte Flüchtlinge. Hier begegnen sich Menschen aller Bildungs- und sozialen Ebenen. Hier treffen Menschen mit unterschiedlichen Lebensmodellen aufeinander. So eröffnen sich Perspektiven auch für jene, die für sich selbst keine mehr gesehen haben.  Effi Holland, die Fachbereichsleiterin für berufliche Bildung in der VHS Biberach, erlebt tagtäglich: „Hier finden Kontakte statt, die die Leute sonst nicht hätten, zum Beispiel zwischen oberschwäbischen Rentnern, Migranten, jungen Müttern, Langzeitarbeitslosen, Schülern.“ Doch die VHS bietet darüber hinaus noch etwas sehr Wesentliches: „Wir sind Ansprechpartner, helfen und vermitteln weiter.  Wir versuchen dabei, die Leute an die bereits bestehenden Strukturen anzudocken.“

 

 

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