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05.12.2014
Wohnpark St. Josef, Altshausen

Advent feiern und Abwechslung genießen

ALTSHAUSEN – Wie lange wird der Nebel noch bleiben? Warum ist Deutschland ein Einwanderungsland? Was passiert in der Vesperkirche? 13 Senioren und Tagespflege-Leiterin Eleonore Ader sitzen um den Tisch und besprechen die Tageszeitung. Danach geht es an den Adventskalender. Die Runde singt: „Wir sagen euch an den lieben Advent.“ Die Gäste der Tagespflege im Wohnpark St. Josef genießen jeden Tag ein abwechslungsreiches und anregendes Programm.

Den Adventskranz hat vor 84 Jahren ein Pfarrer in einem Waisenhaus erfunden, berichtet Tagespflege-Leiterin Ader ihren Gästen. Und sie erzählt, wie es bei ihr zuhause früher in der Adventszeit war: Als die Mutter abends aus dem Stall kam, wurde im Haus eine Kerze angezündet und die Mutter hat den Kindern eine Geschichte vorgelesen. „In der Adventszeit hat’s früher keinen Tanz gegeben“, erinnert sich einer der Gäste. „Aber wir haben Brötle gebacken und viel gesungen“, berichtet eine Seniorin. Die Besucher der Tagespflege kennen auch eine Menge Adventslieder. „Weil wir so viel gewusst haben, trinken wir jetzt alle einen großen Schluck“, sagt Ader und hebt das Glas: „Zum Wohl!“ Jeder am Tisch hat ein großes Glas Wasser vor sich. Praktikantin Maria schenkt regelmäßig nach. Auf dem Tisch steht ein Adventskranz, das Wohnzimmer ist mit Tannenzweigen und Alpenveilchen dekoriert, an der Decke hängen Zweige mit gehäkelten Schneeflocken. Nebenan in der Wohnküche wird bereits Kaffee und Kuchen vorbereitet. Eine Seniorin hat sich in die Sitzecke mit den Zeitschriften zurückgezogen.  Die Gäste kommen je nach Wunsch an einzelnen oder mehreren Tagen in der Woche in die Tagespflege, jeweils von 8 bis 16 Uhr. Ein Fahrdienst holt sie morgens von zuhause ab und bringt sie am Abend zurück. Im Wohnpark St. Josef bekommen die Gäste Grund- und Behandlungspflege, Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee sowie ein vielfältiges Angebot an Aktivitäten. Dazu zählen die Zeitungsrunde, dienstags und donnerstags der Gottesdienst in der Kapelle sowie täglich Gymnastik, Sitz-Tanz oder Balance-Training. Die Fachkräfte gehen mit den Gästen spazieren, backen mit ihnen Kuchen, trainieren das Gedächtnis oder spielen Gesellschaftsspiele wie Karten oder Bingo. Nach dem Mittagessen gibt es eine Ruhephase in bequemen Relax-Sesseln. Zum Abschluss des Tages wird zusammen gesungen. „Jeder Gast erlebt jeden Tag mindestens vier Aktivitäten, die ihn fördern und unterhalten“, berichtet Tagespflege-Leiterin Ader. „Kein Tag ist wie der andere – da kommt keine Langeweile auf.“ Für die Gäste bringt die Tagespflege Abwechslung und soziale Kontakte in der Geborgenheit einer Gemeinschaft. Wer will, kann im Wohnpark auch zum Frisör oder zur Fußpflege gehen, Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie besuchen oder den Apotheken-Service nutzen. Pflegenden Angehörigen bietet die Tagespflege die Möglichkeit, zum Beispiel einen Tag Auszeit zu nehmen oder wieder in den Beruf einzusteigen. Im Durchschnitt besuchen 15 Gäste am Tag die Tagespflege im Wohnpark St. Josef in Altshausen. Alle zusammen gerechnet sind es 51 Gäste. Sie sind zwischen 60 und 98 Jahre alt. Zwei Drittel von ihnen sind dementiell erkrankt. Die meisten Gäste kommen aus Altshausen, einige auch aus dem Umland zwischen Ebersbach, Wilhelmsdorf und Fronreute. Der Wohnpark St. Josef gehört zum Geschäftsbereich Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung.

 

Wer mehr wissen oder einen Schnuppertag vereinbaren will, wendet sich an die Tagespflege im Wohnpark St. Josef Altshausen, Paul-Pfaff-Straße 7, Telefon 07584  92 42 95.

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