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04.07.2018
Heggbacher Wohnverbund

Wohngruppe Wolfgang in neuer WG in Ravensburg

RAVENSBURG – Die 11 Frauen und Männer der Wohngruppe Wolfgang haben ihre beiden übereinander liegenden Wohnungen in der Gartenstraße bezogen.

Sie gehören zum Heggbacher Wohnverbund und teilen ihr Schicksal eines erworbenen Hirnschadens.

Umzugstage sind immer stressig: ob man nur als Paar umzieht oder als 11-köpfige Wohngruppe. Da kann man im Vorfeld noch so gut planen und organisieren, da können noch so viele fleißige Hände am Werk sein. Am Ende geben sich Handwerker und Neuankömmlinge die Klinke in die Hand, fehlen Lampen hier und fühlen sich die neuen Möbel dort fremd an. Als die Bewohnerinnen und Bewohner am Nachmittag in ihrem neuen Domizil eintrafen, war das Team der Mitarbeitenden um Bereichsleitung Alexandra Simon schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, um letzte Vorkehrungen für den Einzug zu treffen. „Herzlich willkommen im neuen Zuhause“, hieß es dann, als einer nach dem anderen hereinspazierte, -rollte oder geschoben wurde und die hellen, freundlichen Räume in Augenschein nahm. Und während die einen erst einmal mit Getränken versorgt wurden, durchstreiften andere die Wohnungen, halfen beim Transport letzter Möbelstücke, räumten Lebensmittel nach ihren Wünschen ein.

„Ich hatte gehofft, nicht mehr umziehen zu müssen“, sagte Carolin F., die einst Krankenschwester war und 2001 durch einen Unfall aus ihrem Leben gerissen wurde. „Aber hier sind Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind. Ich bin zuversichtlich.“ Ihr Zimmernachbar Jochen B. pflichtete ihr bei. Er habe kein Problem mit dem Umzug, daran sei er gewöhnt. Inzwischen war auch Bewohner Philipp H. angekommen. Zusammen mit seinem Vater hatte der junge Mann die Strecke von Aulendorf nach Ravensburg mit dem Fahrrad bewältigt und jetzt freuten sich die beiden auf der großzügigen Terrasse über ein kühles Radler. Zentrum beider Wohnungen, die Platz für bis zu acht Menschen in Einzelzimmern bieten, ist ein offener, gemeinsamer Küchen-Ess-Wohn-Bereich. „Im Vergleich zu Aulendorf, wo die Räumlichkeiten eher an eine Reha-Einrichtung erinnerten, haben wir hier viel mehr WG-Charakter“, erklärt Alexandra Simon die Veränderungen. Dazu trägt auch bei, dass sich das Dienstzimmer im selben Gebäude, jedoch außerhalb der Wohnungen befindet.

Die St. Elisabeth-Stiftung hatte die Wohngruppe Wolfgang für Menschen mit erworbenen Hirnschäden 2011 im Wohnpark St. Vinzenz in Aulendorf eröffnet. „Natürlich waren anfangs viele aufgeregt. Aber das hat sich mittlerweile gelegt, teilweise haben sie sich sogar auf den Umzug gefreut“, sagte Stefanie Pahl, kommissarische Gruppenleitung. „Ich finde die beiden Wohnungen wunderschön und der neue Standort bietet auf jeden Fall eine große Lebenswelterweiterung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Jetzt schauen wir, dass unsere Leute alle gut ankommen. Dann schaffen wir auch den Rest.“

 

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