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06.11.2018

Langzeitarbeitslose nutzen Chance

BIBERACH - Langzeitarbeitslose Suchtkranke zurück ins Erwerbsleben zu führen, war Ziel eines Projekts am Beruflichen Bildungszentrum der St. Elisabeth-Stiftung. Das Modell lief über drei Jahre im Heggbacher Werkstattverbund.

Beim Projekt „Nachhaltige Wiedereingliederung suchtkranker Menschen“, kurz NaWisu, wurde ein neuer Ansatz erprobt. „Wir wollten auch Menschen eine Chance geben, die noch nicht in der Lage sind, abstinent zu leben“, erläutert Julia Rück, Teamleiterin für Sozial-, Job- und Bildungscoaching. Entscheidend für eine Teilnahme war stattdessen eine spürbare Motivation und eine vernehmbare Selbsterkenntnis, dass Arbeit und eine geregelte Tagesstruktur die Voraussetzungen sind, um der persönlichen Malaise zu entkommen.

Von insgesamt 60 Teilnehmern im Alter zwischen 18 bis über 60 Jahren haben 27 die jeweils achtmonatigen Kurse regulär beendet - und ebenso viele vorzeitig abgebrochen. In der Sozialarbeit gelte eine solche Quote aber als Erfolg.

16 der Teilnehmer konnten, laut interner Statistik, tatsächlich in Arbeit gebracht werden, sechs bereits während der Maßnahme, bei zehn klappte es danach. Alle Teilnehmer wurden übers Jobcenter Biberach vermittelt, das die Co-Finanzierung des Projekts übernommen hatte. Hauptfinanzier war der Europäische Sozialfonds, ESF. Weil sich dieser, wie erwartet, mit Ablauf der Maßnahme aus der Förderung zurückzieht, müssten nun andere Quellen für Zuschüsse aufgetan werden. Dass dies gelingt und die Maßnahme in naher Zukunft eine Neuauflage erfährt, da ist Rück zuversichtlich gestimmt. „Die Kombination ‚Sucht plus Arbeit’, die gibt’s üblicherweise nicht“. Wegen des Pilotcharakters hatte der baden-württembergische Sozialminister, Manne Lucha, dem Beruflichen Bildungszentrum der St. Elisabeth-Stiftung im August einen persönlichen Besuch abgestattet.

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