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12.02.2019

Ein Ballon flog sogar bis nach Südtirol

NAGOLD - Die Aktion des Kindergartens St. Michael zum Hospiz-Richtfest bricht so manchen Strecken-Rekord.

Die Leiterin des Kindergartens St. Michael, Andrea Frey, mit der "Ausbeute" der Luftballon-Aktion zum Hospiz-Richtfest.

Die Spannung war schon ziemlich groß im Nagolder Kindergarten St. Michael: anlässlich des Richtfests des benachbarten Hospiz-Neubaus Anfang Dezember ließen die Kindergartenkinder fast 300 Luftballons in den Himmel steigen – alle mit einer Karte dran. Wo würden die wohl hinfliegen?


Nagold. In den vergangenen Wochen kamen so rund zwei Dutzend der ganz besonderen „Luftpost-Karten“ tatsächlich im Kindergarten auf den Kernen wieder an – von Findern aus ganz Süddeutschland und sogar Südtirol zurückgesandt. „Wir waren wirklich erstaunt, wie weit manche der Ballons geflogen sind“, erzählt Kindergarten-Leiterin Andrea Frey. Und breitet auf einem Tisch die ganze „Ausbeute“ der Aktion aus.


„Und wieviel Arbeit sich manche Rücksender gemacht haben...“ - Zum Beispiel jene, die eine der Nagolder Luftballon-Karten auf dem Gelände des Landesgestüts Marbach im Kreis Reutlingen gefunden hatten – ziemlich exakt drei Wochen nach dem Start am 5. Dezember beim Weihnachtsspaziergang: dort, wo im Sommer sonst edle Rösser grasen, hatte die Winterwitterung doch die Schrift der Karte ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Nur sehr schwer ließen sich die Absender der Ballon-Post für die Finder entziffern. Aber mit Hilfe von „Google“ gelang es dann doch, mit dem noch lesbaren Datum des Ballon-Starts und den Stichworten „Hospiz“ sowie „Ballon“ auf der Website des Schwarzwälder Boten in einem Bericht zum Hospiz-Richtfest die Kinder von St. Michael als Urheber der Aktion zu identifizieren – und mit den genauen Koordinaten der Fundstelle die Ballon-Karte dorthin zurückzusenden.


Den einsamen Strecken-Rekord aber legte jene Karte zurück, die auf der Rodenecker Alm nahe Bozen in Südtirol von "Hannah" und ihrer Freundin "Franzi" gefunden wurde – rund 400 Kilometer Luftlinie von Nagold, mit dem Alpen-Hochkamm dazwischen. Dieser Ballon muss ganz unglaublich günstige Winde erwischt habe für eine solch weite und ja auch hohe Reise. Um so größer das Staunen und natürlich auch die Freude der Kindergarten-Kinder über diese einmalige Leistung. „Als wir uns das alle zusammen auf der Karte angeschaut haben, konnten wir das wirklich kaum fassen“, lacht Andrea Frey jetzt noch über dieses Erlebnis.


Natürlich haben sich die aktuell insgesamt 69 Kindergarten-Kinder samt ihren Erzieherinnen und der Hospiz-Verein, der die ganze Luftballon-Nachbarschaft-Aktion für den Kernen-Kindergarten organisiert hatte, bei den Rücksendern mit einem Schreiben und auch kleinen Geschenken bedankt. Was sonst noch von der Aktion bleibt: „Wahnsinnig schöne“ - und knallbunte - „Bilder“, sagt Andrea Frey – vor allem jene, die beim „Massen-Start“ der 300 Ballons zum Hospiz-Richtfest entstanden sind. „Motive für die Ewigkeit.“ Von denen Frey jetzt auch ein bisschen hofft, dass vielleicht eines davon später einmal einen Ehrenplatz im künftigen Hospiz erhält. „Denn wenn man ein bisschen drüber nachdenkt, haben die Ballons, die wir da in den Himmel haben steigen lassen, ja eine tolle Symbolkraft für das, wofür das Hospiz einmal stehen wird.“

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