Herzkissen für den letzten Weg

BIBERACH – Die „Staiger Heinzelfrauen“ haben das Biberacher Hospiz Haus Maria auch in diesem Frühjahr wieder mit farbenfrohen Herzkissen überrascht. Die 100 neuen Kissen sollen die Gäste der stationären Einrichtung auf ihrem letzten Weg begleiten und Trost spenden in den schweren Stunden des Abschieds vom Leben.

Von Herz zu Herz: Rese Pratzwich (vorne links) und Maria Fritz (vorne rechts) von den „Staiger Heinzelfrauen“ bei der Übergabe der Herzkissen an Hospizleiter Tobias Bär und Pflegedienstleiterin Martina Haitz.

Tobias Bär zeigte sich bei der Übergabe der Kissen am Mittwoch sehr erfreut über diese neuerliche Zuwendung der Patchworkfrauen an sterbenskranke Menschen. „Jeder Gast erhält sein eigenes Kissen, das er bis zum Schluss behalten darf und danach entscheiden die Angehörigen“, betonte der Hospizleiter gegenüber den beiden Leiterinnen der Nähgruppe Rese Pratzwich und Maria Fritz. Die neuen Herzkissen werden nach Angaben Bärs als weiteres Ritual in die tägliche Hospizarbeit mit aufgenommen, weil sie von Gästen, Angehörigen und Mitarbeitenden gleichermaßen geschätzt würden.
Die 24 Mitglieder der Patchworkgruppe aus den Landkreisen Biberach, Alb-Donau und Ulm investieren seit sechs Jahren viel Zeit und Herzblut in die Herstellung der herzförmigen Kissen mit verlängerten „Ohren“. Eine dänische Krankenschwester hatte 2006 die Idee für diese Herzkissen aus den USA mit nach Europa gebracht. Gedacht waren sie ursprünglich für Brustkrebspatientinnen, die als Symbol der Herzlichkeit „von Herz zu Herz“ verschenkt werden sollen.
Das Kissen wird von den betroffenen Frauen während der Therapie unter dem Arm getragen, weil es Narbenschmerzen und Lymphschwellungen lindern hilft. Zudem erleichtert diese Herzform das Liegen und bietet Schutz bei plötzlichen Bewegungen, wie sie etwa beim Husten auftreten können. Und damit kommt dieser Handarbeit auch im Haus Maria Bedeutung zu, weil die Gäste in ihren letzten Lebenswochen häufig liegen müssen und sich dann gerne mit ihrem bunten Herzkissen „zurecht betten“, wie Tobias Bär weiß.
 
Infohinweis:
Aktuelle Patchworkarbeiten präsentieren die „Staiger Heinzelfrauen“ bei ihrer neuen Ausstellung am 23. und 24. März im ehemaligen Rathaus von Staig (Alb-Donau-Kreis). Geöffnet ist die Schau jeweils von 10 bis 18 Uhr. Die Vernissage ist am 22. März um 19 Uhr.