Schließen Menü
02.04.2019
Heggbacher Wohnverbund

Schlagfertig, mit Gespür für komische Spitzen

HEGGBACH - Die Halle ist voll, frohlockte Angela Gschwender, zuständig fürs Programm „Kultur in Heggbach“: Bei einem Benefizkonzert präsentierten Hillu Stoll und Franz Auber aus Justingen bei Schelklingen ihr mittlerweile neuntes Programm „dobblet gmobblet hebt besser“. Der Erlös, 3.000 Euro, geht an den Verein der Freunde und Förderer der Heggbacher Einrichtungen.

Einen Erlös von 3.000 Euro zugunsten des Vereins der Freunde und Förderer der Heggbacher Einrichtungen erbrachte der Auftritt von Hillus Herzdropfa in Heggbach.

Das unverwechselbare Comedy-Duett, das zum dritten Mal den Weg von der Alb ra nach Heggbach fand, hat ein feines Gespür dafür, schwäbische Befindlichkeit, letztendlich alles und jeden aufs Korn zu nehmen. All dies in einem Feuerwerk schwäbischer Schlagfertigkeit umwerfend komisch präsentieren, um in schnell wechselnden Kostümierungen diverse Charaktere darzustellen, gespickt mit viel Frotzeleien und Sticheleien. Das zweieinhalbstündige, deftige Menü kam bestens an bei der Stammkundschaft, die sich köstlich amüsierte.
Die Ausgangslage liegt im heimischen Albflecken. Die Bauersfrau Lena kommt in blauer Arbeitsschürze, Kopftuch und Gummi-Halbstiefel daher und schwärmt, dass sie besonders stolz auf ihren roten Bulldog ist. Einen Mann mit einem grünen hätte sie nie und nimmer geheiratet, denn nur die reichen Bauern haben einen roten. Sie bruddelt unaufhörlich los, textet im Dauerclinch ihren Mann Maddeis regelrecht zu, kontert ihre körperliches Übergewicht mit seinem geistigen Untergewicht. Doch der reagiert zumeist heftig, mitunter deftig. Kurz - die beiden Sprachkomödianten vom Biosphärengebiet, wo laut Lena fast alle miteinander verwandt sind und die Gosch oft schneller ist, als das Hirn mitdenken kann, gehen schlagfertig aufeinander ein.
Doch die Älbler können sich auch einmal fein rausputzen, wenn sie im Sondigshäs mit dem Bus zum Volksfest fahren, wo sie dann Spitzen gegen die dortigen Heckenscheißer und Feinstaubhuester loswerden, nur ihr armer Maddeis sehnt sich vergeblich am Ende der sinnlosen Einkaufstour nach einem Bier und ist selbstverständlich gar nicht begeistert vom mitgenommenen Sprudel plus Gsälzbrot.
Als aufgebretzelte Motorrad-Bräute in Minirock und Lederjacke können die beiden Tussies nicht anders, es geht rund und wird hochgedreht. Ihre Biker-Lover werden angehimmelt, auch mit zweideutigen Spitzen und Lena kann ihrem in einen Frauenfummel geschlüpften Franz letztendlich nur zuraunen: Wenn oiner koi Harley-Davidson hot, dann kannsch ja glei en Bauer heirate. Der Kreis schließt sich und sie wollen, nachdem sprachliche Ungereimtheiten geklärt sind, zum Corso ins nahe Ringingen zu Wolf Fierek reiten.

Link kopieren