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10.07.2019

Interdisziplinäre Frühförderstelle Ehingen

EHINGEN – Am Freitag, 12. Juli, feiert die Interdisziplinäre Frühförderstelle
Ehingen (IFFS) von 16 bis 18 Uhr ihr 20-jähriges Bestehen. Zugleich werden die hellen und freundlichen neuen Räume im Karpfenweg 8 offiziell eröffnet. Besucher sind herzlich willkommen. Die Frühförderung ist offen für alle Vorschulkinder mit Verzögerungen in der Entwicklung, mit Verhaltensauffälligkeiten, Behinderung oder drohender Behinderung.

Im Februar ist die IFFS Ehingen an den neuen Standort im Harpfenweg 8 umgezogen, jetzt feiern (von links) Annika Dangel (Sozialpädagogin und kommissarische Leitung), Barbara Binner (Logopädin), Antje Kosmala (Heilpädagogin), Madita Kerler (Psychologin) und Stefanie Kemmerer (Ergotherapeutin) dort das 20-jährige Jubiläum der Frühförderstelle.

Ein kleiner Junge, fünf Jahre alt, nennen wir ihn Fabian. Fabian spricht verwaschen, stolpert viel und hat Probleme beim Malen, er kann Stifte noch nicht richtig halten. Den Erzieherinnen im Kindergarten ist auch aufgefallen, dass er noch nicht zählen kann. Und wie die Farben von Ball oder Baustein heißen, ob Gelb, Grün oder Blau, das weiß er nicht so genau. Im Kindergarten haben Fabians Eltern die Empfehlung bekommen, sich mit ihrem Sohn an die IFFS zu wenden.

In der IFFS arbeiten Fachkräfte verschiedener Disziplinen eng zusammen: aus Ergotherapie, Heilpädagogik, Logopädie, Physiotherapie und Psychologie. Fabians Eltern kommen zunächst ohne ihren Sohn zur Beratung und berichten, was ihr Kind gut kann, was nicht und was ihnen Sorgen macht, erklärt Stefanie Kemmerer. Sie ist Ergotherapeutin in der IFFS Ehingen. Im zweiten Schritt bringen die Eltern Fabian mit. Im Spiel mit ihm überprüfen die Fachkräfte der IFFS, ob seine Entwicklung seinem Alter entspricht.

Die Ergebnisse der spielerischen Entwicklungs-Überprüfung sowie standardisierter Tests fließen in die Fallbesprechung der Fachkräfte ein: Vielleicht braucht Fabian Förderung in Grob- und Feinmotorik, vielleicht auch in Konzentration und Ausdauer. Oder auch eine Sprachförderung. „Sprache und Motorik sind eng verwoben“, sagt Ergotherapeutin Kemmerer. „Wenn ein Kind im einen Bereich Probleme hat, dann meist auch im anderen.“

Die Eltern bekommen eine Empfehlung für das weitere Vorgehen: Kann das Kind bei einem externen Therapeuten weiterbetreut werden, braucht Fabian gar keine weitere Therapie oder wäre ein Förder- und Behandlungsplan in der IFFS der richtige Weg? Wenn sich Eltern und Fachkräfte für den Förder- und Behandlungsplan entscheiden, kommt Fabian anschließend ein halbes oder auch ein ganzes Jahr einmal in der Woche zu Therapiestunden in die  IFFS. Dabei erhält er medizinisch-therapeutische und pädagogisch-psychologische Leistungen. Einmal im Monat bespricht das interdisziplinäre IFFS-Team seine Fortschritte.

„Früher sind die Kinder meistens im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal zu uns gekommen“, erinnert sich Kemmerer. Sie arbeitet seit 16 Jahren in der IFFS Ehingen. Inzwischen kommen auch immer mehr jüngere Kinder. „Erzieherinnen und Eltern sind aufmerksamer geworden“, sagt die Ergotherapeutin. „Wenn es Probleme gibt, erkennt man das heute meist früher.“ Im vergangenen Jahr hat die IFFS Ehingen 130 Kinder mit Förder- und Behandlungsplänen unterstützt. Mehr als 300 Kinder und ihre Eltern haben von Beratung profitiert.

Aufgabe der IFFS ist es, Kinder mit Entwicklungsstörungen oder Behinderungen so früh wie möglich zu unterstützen. Dabei stehen die Fachkräfte der IFFS in regelmäßigem Austausch mit Kindergärten, Ärztinnen und Ärzten, dem Sozialpädiatrischen Zentrum sowie anderen Beratungsstellen. Alle Beteiligten unterliegen der Schweigepflicht. Die umfassende Hilfe für Kinder und Eltern ist kostenlos. Die Interdisziplinären Frühförderstellen gibt es an drei Standorten im Alb-Donau-Kreis: in Ehingen, Blaubeuren und Langenau.

Wer sich bei der IFFS Ehingen beraten lassen will, meldet sich an unter Tel.: 07391-708271.

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