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09.09.2019

Arbeitswelt für Menschen mit Unterstützungsbedarf

Heggbach – Wie wirken sich die umwälzenden Veränderungen der Arbeitswelten und die rasante Entwicklung von Robotik und Digitalisierung auf die Arbeit von Menschen mit Unterstützungsbedarf aus? Kann die Technik unterstützen? Oder beschleunigt sie den Wegfall elementarer Tätigkeiten? Und: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft überhaupt aus? Der Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth-Stiftung veranstaltet am 16. Oktober 2019 einen Fachtag zu diesen Fragestellungen, die in mehreren Workshops mit Fachleuten verschiedener Institutionen umfassend und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden.

Mehr als 1000 Menschen mit Behinderung und Menschen mit psychischen Erkrankungen arbeiten an den Standorten des Heggbacher Werkstattverbundes in Biberach, Bad Buchau, Ehingen, Heggbach, Laupheim, Laichingen und Ulm. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der individuellen Förderung und Betreuung des einzelnen Menschen gemäß seines jeweiligen Unterstützungsbedarfs.
Die Bandbreite der in den Werkstätten und Werkgemeinschaften des zur St. Elisabeth-Stiftung gehörenden Verbundes bearbeiteten Aufträge ist groß – von Eigenprodukten wie Insektenhotels über Dienstleistungen wie Landschaftspflege bis zum hochspezialisierten Produkt als Zulieferer für die Industrie, wie beispielsweise Getriebebaugruppen für Windkraftgeneratoren oder Kabinenausstattung für Verkehrsflugzeuge. Die Arbeitswelt unterliegt seit jeher einem fortlaufenden Wandel. Aktuell ist sie geprägt von einer immer stärker werdenden Technisierung, das Thema Digitalisierung ist in aller Munde. Robotik und Künstliche Intelligenz können den Menschen unterstützen und ihm monotone Routinetätigkeiten abnehmen. Diese Vorstellung ist einerseits attraktiv, andererseits kann das auch bedeuten, dass in Zukunft Maschinen immer mehr Menschen und Berufsfelder ersetzen werden. Und es wirft die Frage auf, welchen Stellenwert Arbeit für den Menschen in Zukunft noch haben wird.
Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit und die Teilhabe am Arbeitsleben – unabhängig vom jeweiligen Unterstützungsbedarf. Der Heggbacher Werkstattverbund schafft die Rahmenbedingungen dafür, dieses Recht umzusetzen. Die Verantwortlichen im Werkstattverbund sehen den technischen Fortschritt klar als Chance für die Beschäftigten. So gibt es bereits digitale Systeme, die einzelne Arbeitsschritte für Montageprodukte nacheinander visuell darstellen, wodurch Beschäftige auch komplexe Abläufe bearbeiten können. Auch Technologien wie Sprach- und Textdienste ermöglichen Menschen mit Behinderung schon jetzt ein höheres Maß an Teilhabe. Die entscheidende und spannende Frage dabei ist, welche zukünftigen Entwicklungen es in diesem Bereich geben wird.

Der Fachtag widmet sich dieser Thematik auf umfassende Weise und aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Es geht sowohl um Künstliche Intelligenz in Gesellschaft und Arbeit und die Digitalisierung der Arbeitswelt und deren Bedeutung für Inklusionsunternehmen als auch um konkrete Erfahrungen aus der Praxis sowie die moralische Betrachtung der zukünftigen Entwicklungen.

Info: Der Fachtag findet am 16.10.2019 im Kompetenzzentrum Holzbau & Ausbau, Biberach, statt. Informationen und Anmeldung auf www.st.elisabeth-stiftung.de

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