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22.10.2019
Hospiz Schussental

„Trauer ist Liebe. Nichts anderes.“

RAVENSBURG – Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende des Hospiz Schussental haben im Rahmen einer Gedenkfeier gemeinsam mit An- und Zugehörigen  an die Verstorbenen der vergangenen zwölf Monate erinnert. Mit Lichtern, Liedern und Gebeten wurde ihrer in der Heilig-Kreuz-Kirche gedacht.

Eine Gedenkfeier erinnerte an die Menschen, die in den vergangenen zwölf Monaten im Hospiz verstoben sind. Für alle Verstorbenen brannte eine Kerze. Foto: Gottfried Brauchle/St. Elisabeth-Stiftung

69 Namen hat Hospizleiter Thomas Radau aus dem Erinnerungsbuch verlesen, während Mitarbeitende für jeden von ihnen ein Licht an der Osterkerze entzündet und diese zum persönlichen Gedenkstein oder  -kreuz gestellt haben. „Das ist für uns der dichteste Moment im Jahreskreis“, sagte Radau am Ende, als alle Lichter auf dem Tuch im Altarraum leuchteten. Auch für die Nahestehenden in ihrer Trauer war diese Feier, in deren Verlauf jeder der Verstorbenen noch einmal gewürdigt und wertgeschätzt wurde, ein tröstlicher Moment. „Jeder Mensch hat eine persönliche Lebensleistung, dazu gehört das Gelungene ebenso wie das Versuchte. Zu jedem Menschsein gehören Begrenztheit und auch Macken. Das soll man bei Verstorbenen nicht ausklammern. Aber barmherzig betrachten.“
Freilich waren längst nicht für jeden Verstorbenen An- oder Zugehörige da. Manch einer hatte niemanden, bei anderen ist die räumliche oder auch die emotionale Entfernung zu groß, wie der Hospizleiter weiß. „Trauer ist Liebe. Nichts anderes.“ Gedanken wie dieser über die Gefühle Trauernder waren Thema der Feier. „Der Trauer gebührt das höchste Maß an Achtung, Respekt, Diskretion, Achtsamkeit und Wertschätzung.“ Schwester Gudrun Härle, Franziskanerin und Trauerbegleiterin im Hospiz Schussental, betete mit den Hinterbliebenen und wünschte ihnen, dass ihnen „in der Stunde der Trauer Tröstliches zuwachsen möge.“ Fürbitten wurden für die Verstorbenen, für die Angehörigen, für die Mitarbeitenden und für die Gäste des Hospizes und ihren vor ihnen liegenden Weg gesprochen.
Roswitha Scheck und Monika und Katharina Schmid gestalteten die Feier mit Klavier, Akkordeon, Querflöte und Gitarre. Nach einem alle einschließenden Segensgebet und der immer wieder zu Herzen gehenden Melodie „Candle in the wind“ waren alle eingeladen, bei einer Tasse Kaffee im Gemeinderaum nebenan zu verweilen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

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