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04.11.2019

Vom Pionier zum angesehenen Arbeitgeber

BIBERACH/BIRKENHARD – Zu einem Tag der offenen Tür im Schachen 4 in Birkenhard lädt die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) am Sonntag, 10. November, von 11 bis 16 Uhr. Die Besucher können sich dann ein Bild davon machen, wie das jeweils individuell entwickelte Arbeitsfeld für Menschen mit Behinderung vor Ort aussieht. „Unsere Arbeit ist uns wichtig – und das seit mittlerweile 45 Jahren“, betont Andreas Hollacher, Niederlassungsleiter für Teilhabe und Bildung der WfbM Biberach im Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth-Stiftung.

Genau seit diesen 45 Jahren besteht auch die sozialpolitische Grundlage für eine berufliche und persönlichkeitsbildende Förderung für schwerbehinderte Erwachsene in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Damals im Jahr 1974 schrieb der Deutsche Bundestag den Rechtsanspruch behinderter Menschen zur beruflichen Teilhabe im Gesetz fest. „Wir waren damals also Pioniere auf diesem Gebiet und haben uns Jahr für Jahr weiterentwickelt“, verdeutlicht Hollachers Niederlassungskollege im Bereich Produktion und Dienstleistung, Christoph Stauß, den Werdegang der Niederlassung, „so sind wir auch im Ansehen der Bevölkerung und Geschäftspartner stetig gestiegen.“ Das zeigt sich auch am Wachstum von damals 60 Beschäftigten zu heute mehr als 200.
Als Einrichtung der Eingliederungshilfe haben die Werkstätten seither den Auftrag der umfassenden und persönlichkeitsbildenden Förderung. Im Vordergrund steht dabei die Leistungsfähigkeit jedes behinderten Beschäftigten individuell zu entwickeln. Im Gegensatz zur Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt geht es in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung darum, die Arbeit an den Menschen anzupassen – nicht umgekehrt.
Mit dem Tag der offenen Tür nach diesen 45 Jahren wird den Besuchern nun am Sonntag, 10. November, von 11 bis 16 Uhr die Angebotspalette der Biberacher WfbM nahe gebracht, die ihre Anfänge in der Saulgauer Straße im umgebauten ehemaligen Milchwerk hatte und mittlerweile im Birkenharder Schachen 4 in der Rindermooser Straße und in der Waldseer Straße stationiert ist. Dort sind nun auf den insgesamt 3600 Quadratmetern Werkstattfläche verschiedene Arbeitsbereiche für Menschen mit Behinderung eingerichtet: In der Datenarchivierung werden Akten, Unterlagen, Dias und Filme im Kundenauftrag digitalisiert. In vier Montagegruppen werden Einzelteile etwa für die Firmen Gardena Husqvarna, Liebherr Ochsenhausen oder KaVo montiert, in der Schlosserei große Bauteile beispielsweise für Windkraftanlagen und Krane für die Firma Liebherr Biberach geschweißt und montiert.
In einer Schauwerkstatt sind dann auch Verpackungsarbeiten zu sehen – Kinder können mitmachen. Im Außenbereich stellt die Landschaftspflege der WfbM ihren Fuhrpark und ihre Gerätschaften aus. Zudem informieren der Werkstattrat, der „Personalrat“ der in der WfbM beschäftigten Menschen mit Behinderung, und die Frauenbeauftragte der WfbM Biberach über ihre Aufgaben und Tätigkeiten. Eine „Info-Insel“ zeigt Wissenswertes zu den Themenbereichen „Ehrenamt“ und „Ausbildung“.
Dazu gibt es eine Reihe von Verkaufsständen: Die Klostermetzgerei Reute bietet feine Wurstwaren an. Die Gärtnerei der WfbM Biberach verkauft Pflanzen und Accessoires. Geschenkideen und weitere Eigenprodukte aus der WfbM – darunter die bekannten Ofenanzünder -  und dem Heggbacher Werkstattverbund werden vorgestellt und mit einem kleinen Kunsthandwerkermarkt umrahmt. Für die Besucher gibt es an diesem Tag Kaffee und Kuchen sowie herzhafte Spezialitäten. Zur Unterhaltung spielt der Musikverein Mettenberg und die Tanzgruppe der WfbM zeigt Tänze aus ihrem aktuellen Programm.
„Unsere Arbeit im Spannungsfeld der Themen Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben ist uns wichtig“, unterstreicht Andreas Hollacher, „so freuen wir uns, den Besuchern unsere Arbeit nahe zu bringen und hoffen, dass viele Interessierte nach Birkenhard kommen.“
INFO:  Der Tag der offenen Tür der Biberacher Werkstatt für behinderte Menschen findet am Sonntag, 10. November, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr im Schachen 4 in Birkenhard statt.

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