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03.01.2020

"Rückenwind" unterstützt Pflegende

BAD WALDSEE – Mehrere Mitarbeitende aus dem Geschäftsbereich Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung nehmen an einem speziell entwickelten Präventionsprogramm teil.

Zu den Zielen gehört neben dem Erhalt oder der Wiederherstellung von Arbeitskraft und Gesundheit ein besserer Umgang mit körperlicher und psychischer Anspannung.

Nach der ersten Basiswoche in der Rehaklinik Überruh bei Isny fällt das Fazit durchweg positiv aus. „Ich finde es toll, dass die Stiftung Mitarbeitende da hinschickt. Mir hat es jetzt schon viel gebracht“, sagt Roswitha Zormann. Sie ist Altenpflegehelferin im Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee, hat vor zehn Jahren ihre Ausbildung dort gemacht und liebt ihren Beruf nach wie vor. „Ich möchte nichts anderes machen“, betont die 53-Jährige überzeugt. Trotzdem – oder gerade deshalb – hat sie es als sehr wertvoll empfunden, in dieser Kurswoche zusammen mit anderen und unter professioneller Begleitung herauszufinden, „wo meine persönlichen Schwachstellen liegen und woran ich noch arbeiten kann.“

Mit den Themen Bewegung, Ernährung, Entspannung und Stressbewältigung bezieht das Präventionsprogramm „Rückenwind“ den Arbeitsplatz, die Arbeitssituation sowie die gesamte Lebenswelt ein. Es wurde speziell für Mitarbeitende der Evangelischen Heimstiftung entwickelt und wird von der Deutschen Rentenversicherung genehmigt und finanziert. Der Geschäftsbereich Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung konnte einige Plätze pro Kurs für Mitarbeitende reservieren.

Auf den einwöchigen, stationären Aufenthalt in der Rehaklinik mit Gesundheitscheck, individuellem Behandlungsprogramm und persönlicher Zielvereinbarung folgen drei Monate, in denen die Teilnehmenden ein elektronisches Trainingsprotokoll führen. Sie werden regelmäßig von ihrem Therapeuten kontaktiert und in ihren Bemühungen begleitet. Zwei weitere, jeweils dreitägige Aufenthalte in der Rehaklinik, im Abstand von ebenfalls drei Monaten folgen.

Der Fokus liegt bei jedem Teilnehmenden woanders. Wo, das wird in Tests und Gesprächen herausgefunden. „Ich war teilweise geschockt, wie gut die Ergebnisse auf mich zugetroffen haben“, berichtet Evelyn Dickgießer, die seit 25 Jahren als Pflegehelferin arbeitet. Die 50-Jährige ist im Wohnpark St. Georg in Meckenbeuren beschäftigt. „Das war eine ganz tolle Sache, ich habe viel gelernt.“ Das bestätigt auch Sabine Conrady, die im Hospiz Schussental arbeitet. Sie empfindet das strukturierte Vorgehen und die Unterstützung beim Erreichen der persönlichen Zielvereinbarung als sehr hilfreich. „Schon allein, in dieser Woche ganz bewusst für sich selbst etwas zu tun, war unheimlich schön und wertvoll“, sagt die 53-jährige Krankenschwester.

Für Roswitha Zormann war es die Sterbephase eines langjährigen Bewohners, die sie nach der „Rückenwind“-Basiswoche ganz bewusst als positiv wahrgenommen hat. „Ich konnte mir danach sagen, dass es gut war, dass ich Zeit hatte, mich zu ihm zu setzen und dass ich das Beste draus gemacht habe. Man muss üben, auch das Gute zu sehen.“

 

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