"Laupheim leuchtet" für Nächstenliebe

LAUPHEIM - Es war bewegend, wie viele Menschen sich am Samstagabend nach dem St. Martinsspiel der Laupheimer Kindergärten noch Zeit genommen hatten: Um die bundesweite Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" der Caritas International, mitzuerleben und auch zu unterstützen. Mehr als 70 soziale Einrichtungen und Pfarreien haben daran teilgenommen.

Unterstützt haben sie die Kampagne vielfältig: Indem sie eine der mehr als 750 Kerzen als Zeichen der Solidarität und Hoffnung für Menschen in Not in Deutschland und weltweit anzündeten, einen kleinen Obolus in die Spendenkörbchen legten oder auch die Herzen öffneten für die ergreifenden Lebensberichte von Betroffenen, die zum diesjährigen Leitthema "Armut macht krank - jeder verdient Gesundheit" verlesen wurden. Beteiligt hatte sich an der Aktion auch die St. Elisabeth-Stiftung mit dem Heggbacher Werkstattverbund. 

Dessen Leiter Peter Reißig setzte die beispielhafte Aktion "Eine Million Sterne" in Parallele mit dem Gebrüder-Grimm Märchen "Sterntaler": Das Kind, das aus Nächstenliebe und ohne zu zögern, an Arme alles weggibt, was es noch besitzt: Brot, Mützchen, Leibchen, Röcklein und zuletzt noch sein Hemd - es wird belohnt. Es fallen Sterne vom Himmel - alles Goldtaler. "Wir alle können Sterntaler sein. Wir alle können etwas aus Nächstenliebe abgeben und damit ein Zeichen setzen", sagte Peter Reißig.  

Rainer Kapellen zündete die erste Kerze an. Der Laupheimer Bürgermeister nannte das atemberaubende Lichtermeer, das sich mit dem Schriftzug "Laupheim leuchtet" präsentierte und den Marktplatz mit den vielen Menschen erhellte, als Kerzen der Hoffnung. Wie Kapellen berichtete, seien bereits am Freitagabend auf dem Laupheimer Friedhof zahlreiche Kerzen mit Schülern der Realschule und mit der Laupheimer Wohngruppe aus Haus Antonius des Heggbacher Wohnverbundes zum Gedenken an die Reichsprogromnacht am 9. November 1938 und an die Euthanasieopfer im Nazi-Regime angezündet worden.