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21.04.2020
Casa Elisa - Kindertagesstätte, Ravensburg

24 Kinder in der Notbetreuung

RAVENSBURG - Wo für gewöhnlich 111 Kinder betreut werden, ist es derzeit ungewöhnlich ruhig: In der Kindertagesstätte „Casa Elisa“ der St. Elisabeth-Stiftung in Ravensburg wird während der Corona-Pandemie nur eine Notbetreuung aufrechterhalten, die aktuell 24 Kinder in Anspruch nehmen.

Ihre Eltern sind in medizinischen - und damit systemrelevanten - Berufen tätig und gehen in den benachbarten Kliniken, Praxen und Laboren ihren Jobs als Ärzte, Pflegekräfte oder Therapeuten nach. Die Stadt Ravensburg überprüft jeden Einzelfall, ob die Voraussetzungen für eine solche Betreuung vorliegen. „Es ist gerade sehr leise bei uns - sonst trippeln viele kleine Füße über die Gänge und jetzt sind die Kinder in sehr kleinen Gruppen auf großem Abstand zueinander“, beschreibt Annika Dangel, kommissarische Leiterin der „Casa Elisa“, den ungewöhnlichen Alltag in einer nahezu leeren Kindertagesstätte. Hier wurden vor der Viruskrise 111 Mädchen und Buben im Alter zwischen ein und sechs Jahren von einem 30-köpfigen Team betreut. Auch eine Warteliste wird geführt, weil die Nachfrage nach Kita-Plätzen in dieser Einrichtung der Montessori-Pädagogik größer ist, als Plätze verfügbar sind. Seit dem 17. März halten nun 20 pädagogische Fachkräfte in Schichten einen Notbetrieb aufrecht und betreuen die Kinder zwischen 7 und 17 Uhr. „Der Betrieb läuft trotz der besonderen Vorzeichen weiter gut. Wir achten streng auf die Hygienevorschriften und halten den geforderten Abstand ein so gut das mit Kindern eben möglich ist“, betont Dangel. Die Ein- bis Sechsjährigen sind aufgeteilt auf vier Gruppen und haben damit in den Räumen ausreichend Platz zum Spielen und Austoben. „Wir nutzen getrennte Essens-, Turn- und Schlafräume und der Lieferant stellt das Mittagessen vor der Türe ab, wo es von uns kontaktlos abgeholt wird“, beschreibt Dangel, wie ein Kita-Alltag in Krisenzeiten aussieht. „Als es kurzzeitig so schien, als würde unser Personal nicht ausreichen, freuten wir uns über die große Solidarität und Bereitschaft anderer Träger, im Falle eines Engpasses auszuhelfen.“ So habe man zeitweilig in Räumlichkeiten der Kindertagesstätte Gut Betha ausweichen können, um mehr Platz für die Kinder zu haben. Dangel: „Dafür sind wir sehr dankbar!“ Organisatorisch sei die Umstellung auf eine Notbetreuung eine große Herausforderung gewesen. „Und wir sahen uns mit vielen Fragen von Behörden und Eltern konfrontiert“, blickt Dangel zurück auf die ersten fünf Wochen Ausnahmezustand. „Das Team und die Kinder gehen mit der neuen Situation aber gut um und sie sind mit Freude und großem Engagement bei der Sache.“ Aber alle Beteiligten freuten sich auch darauf, wenn am „Tag X“ der normale Kindergartenbetrieb in der „Casa Elisa“ wieder aufgenommen wird.

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