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24.07.2020

Vier Auftritte von Marlies Blume

BIBERACH/EHINGEN/HEGGBACH - Mit Kreativität und Herzlichkeit hat „Marlies Blume“ die Bewohnerschaft des Rosa-Bauer-Haues in Biberach bezaubert. Auch Wohngruppen in Heggbach und Ehingen durften die Kabarettistin live erleben.

Marlies Blume verzauberte mit ihrem alternativen Programm im Heggbacher Wohnverbund, hier beim Auftritt im Rosa-Bauer-Haus. Foto: Jürgen Emmenlauer/St. Elisabeth-Stiftung

Vier Auftritte an zwei Tagen in Einrichtungen des Heggbacher Wohnverbunds der St. Elisabeth-Stiftung: Heike Sauer, alias Marlies Blume, gastierte im Haus Martin und im Haus Bonifatius in Heggbach. Tags darauf verwöhnte die Kabarettistin rund 40 Bewohnerinnen, Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei bestem Wetter im idyllischen Garten des Rosa-Bauer-Hauses in Biberach. Danach bepackte sie ihr Auto mit diversem rosa und pinkfarbenem Utensil für den nächsten Auftritt im Marianna-Bloching-Haus in Ehingen.
Ursprünglich war geplant gewesen, dass die preisgekrönte Bühnenkünstlerin aus Ulm im Rahmen des Heggbacher Kulturprogramms Mitte März im dortigen Festsaal für die Öffentlichkeit auftritt. Allerdings musste die bereits im Vorfeld ausverkaufte Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, befand Dr. Peter Bette, der neue Koordinator der Kulturveranstaltungen im Heggbacher Wohnverbund. Unter Einhaltung der Hygiene- und Schutzverordnungen lud er Marlies Blume zu kleinen, aber höchst kurzweiligen Gastspielen in den Wohngruppen in Heggbach, Ehingen und Biberach ein. Die Kleinkunstpreisträgerin mit ihrem schier unerschöpflichen Mundwerk hatte für die Bewohnerschaft - alles Menschen mit Handicap - ein spezielles Mitmach-Programm arrangiert und zu Beginn versprochen: „Ich gebe für Euch alles, so dass bei uns allen pures Urlaubsfeeling aufkommt. Da müssen wir gar nicht verreisen. Man wüsste wegen Corona eh nicht wohin.“
Wie erwartet, war der berühmte Funke schon in den ersten fünf Minuten übergesprungen. Und wie man Marlies Blume kennt, garniert in duftigem Rosa und Pink sowie mit einer Essenz aus liebenswürdigem schwäbischen Dialekt, präsentiert mit überschäumender Herzlichkeit und einem betörenden Charme. Zur Corona-Schutzmaske hatte die Kabarettistin wie stets gleich ein passendes Wort parat – die „Maultasche“. „Das Teil ist perfekt. Mund und Nase unter der Maske, aber die Augen sind frei. Denn die Viren übertragen sich sowieso nicht durchs Anschauen und Anlächeln.“ Bei letzterem riet sie: „Lächelt einfach so viel, das es Euch zu den Augen rauskommt. Da werden die Corona-Regeln eingehalten und durch das Lachen wird  wissenschaftlichen Studien nach noch das Immunsystem auf Turbo gestärkt.“
Immer wieder bezog Marlies Blume ihr begeistertes Publikum in ihren amüsanten Wortwitz ein. So ließ sie Kichererbsen verteilen und in eine Hosentasche stecken. Und erläuterte auch warum. „Immer wenn Ihr heute was Schönes erlebt, könnt Ihr eine der Erbsen in die andere Hosentasche stecken. Ich würde mich freuen, wenn die Kichererbsen komplett die Hosentaschenseite wechseln“, meinte die Künstlerin. Im Übrigen finde sie schön, mit so einem tollen Publikum zusammen sein zu dürfen. „Wir sind alle Mosaiksteine. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß der einzelne Stein ist, nur wie groß das Herz ist. Außerdem ist sowieso jeder von Euch einzigartig. Das ist überhaupt das Tollste.“  

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