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07.12.2020
Wohnpark St. Vinzenz, Aulendorf

Spannende Hauswirtschaft

AULENDORF - Im Wohnpark St. Vinzenz ist sie nicht die einzige Hauwirtschafterin, die berufsbegleitend einen Meisterkurs besuchte. Aber eine ganz besonders engagierte: Magdalena Butter.

Die 23-jährige dekoriert den Eingang des Wohnparks St. Vinzenz in Aulendorf weihnachtlich. Die Arbeit macht ihr sichtlich Spaß. Die Aulendorferin ist Hauswirtschafterin. Gelernt hat Magdalena Butter bei den Franziskanerinnen von Reute e.V. im Bildungshaus. „Das ist ein sehr vielseitiger Beruf“, bestätigt sie. „Als Allrounder haben wir zu tun mit Wäsche, Reinigung, Küche, Gestaltung und Betreuung. Das gefällt mir hier im Wohnpark besonders“. Nach ihrer Ausbildung im Kloster Reute reiste sie mit einer Freundin erst einmal vier Monate nach Australien, Singapur und Bali. Anschließend beschloss die Hauswirtschafterin, sich zur Meisterin zu qualifizieren und arbeitete nacheinander in zwei Aulendorfer Hotels. Nun kümmert sie sich zusammen mit 16 Kolleginnen und Kollegen in der Hauswirtschaft um die 75 Bewohner des Wohnparks St. Vinzenz der St. Elisabeth-Stiftung. „Bei uns sind durch geschickte Organisation auch mit schulpflichtigen Kindern Dienste gut machbar“, erläutert Hauswirtschaftsleiterin Lydia Zimmermann die familienfreundliche Haltung der Stiftung. Die Vorgesetzte weiß die engagierte junge Kollegin sehr zu schätzen. Beide sind sich einig, dass man die etwas angestaubte Ausbildung attraktiver gestalten könnte. „Wir lernten noch Geschirrtücher flicken“, berichtet Magdalena Butter amüsiert. „Man sollte situationsbezogener ausbilden. Egal ob man später auf Station, in einem Privathaushalt oder als Selbstständige arbeiten will, braucht man zeitgemäße Fähigkeiten, wie man sie jetzt im Meisterkurs lernt.“ Hauswirtschafter arbeiten in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Senioren, Menschen mit Behinderung, in Sozialstationen, Kranken- und Reha-Einrichtungen, Tagungsstätten, Jugendherbergen, Hotels und Restaurants. Manche auch in Großwäschereien oder Cateringunternehmen. Die Anforderungen sind sehr vielfältig. Was Magdalena Butter am meisten gefiel beim Meisterkurs, den sie zwei Jahre lang zwei Mal wöchentlich im Landwirtschaftsamt Biberach besuchte? „Unternehmensführung und Mitarbeiterführung“, fällt ihr spontan ein. „Wir lernten Bilanzen lesen und erstellen, das fand ich spannend. Ich bin ein Zahlenmensch.“ Neben der Theorie im Meisterkurs, den dreizehn Frauen und ein Mann besuchten, genoss sie die Arbeit im Wohnpark, wo sie sich von Lydia Zimmermann bestens begleitet fühlte. „Ich kann hier eigene Ideen verwirklichen. Im Herbst habe ich mit der Bewohnerschaft im Garten Kräuter gesammelt, die wir zu Kräuter- und Badesalz verarbeitet haben“. Für die Prüfung im November schrieb sie eine Meisterarbeit zum Thema „Erstellung eines Konzeptes für die hauswirtschaftlichen Früh- und Spätdienste mit praktischer Durchführung“. Bei diesem Thema befasste sich die 23-jährige mit den Reinigungs- und Desinfektionsplänen, den Arbeitsabläufen, den Essgewohnheiten der Bewohnerschaft, sowie mit einer schnelleren Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Ihre Pläne für die Zukunft? „Hauswirtschafter sind sehr gefragt. Durch Selfmade-Produkte, vom Garten direkt auf den Teller, werden wir immer interessanter. Wir kennen uns ja auch bestens aus mit den immer wichtiger werdenden Hygienevorschriften. Ich würde sehr gerne selbst ausbilden und Jugendliche für den Beruf begeistern. Dabei liegt mir auch das Thema Nachhaltigkeit am Herzen“.

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