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18.01.2021
Altenhilfe

„Hurra - ich bin geimpft!“

MECKENBEUREN - Der Wohnpark St. Georg ist die erste Einrichtung der St. Elisabeth-Stiftung, in der geimpft wurde. Am Donnerstag, 14. Januar bekamen 32 Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit 24 Mitarbeitenden ihren Pieks. Drei Impf-Teams reisten dafür aus Tübingen an.

„Hurra – ich bin geimpft“ – Christina Amtmann war am Donnerstag die erste Bewohnerin des Pflegeheims im Wohnpark St. Georg, die die Impfung erhielt. Medizinstudent Jonas Maier setzte den kurzen Pieks in den linken Oberarm. Maier gehört zu einem der drei jeweils von einem Arzt angeführten Impf-Teams, die im Wohnpark im Einsatz waren. Jedes Impf-Team war separat tätig: Die Mitarbeitenden sowie die beiden Wohnbereiche wurden jeweils getrennt geimpft, um auch hier ein potenzielles Ansteckungsrisiko zu minimieren. Auch Meckenbeurens Bürgermeisterin Elisabeth Kugel verschaffte sich einen Überblick über die Aktion. Sie musste sich wie alle anderen Personen in Geduld üben, denn die Impf-Teams reisten aus Tübingen an und hatten aufgrund des Wetters über zwei Stunden Verspätung. Durch einen Stau auf der A81 waren zwei Teams sogar mit Polizei-Eskorte geleitet worden. Wohnparkleiter Sven Kühl und Pflegedienstleiterin Daniela Kammerer hatten den Ablauf der Aktion mit dem Wohnpark-Team vorbereitet. „Mir war es wichtig, unsere Mitarbeitenden mit unseren Seniorinnen und Senioren möglichst schnell zu schützen“, sagte Sven Kühl – so war der Wohnpark St. Georg eines der ersten Pflegeheime, die einen Impftermin bekamen: „Am Donnerstag vergangener Woche Pressemitteilung Seite 2 von 3 Januar 2021 - St. Elisabeth-Stiftung Abdruck honorarfrei habe ich den Antrag gestellt, am Samstag kam schon die Zusage, dass die Impf-Teams am 14. Januar kommen.“ Jetzt musste es schnell gehen – dabei war noch viel zu tun. Vor allem die Bürokratie im Vorfeld war sehr zeitraubend, drei Ordner umfasste das Projekt am Ende: „Allein der Papierkrieg zum Datenschutz hat mich tagelang beschäftigt“, meinte Sven Kühl. „Die Bewohnerinnen und Bewohner fürs Impfen zu gewinnen, war dagegen in den allermeisten Fällen nicht schwer. Viele haben gesagt: Nicht schwätzen – impfen!“ Schwerer war es da schon, manch Angehörigen oder Betreuer zu gewinnen: „Es gibt eben doch viele Leute, die Vorbehalte haben.“ Mit der Bewohnerschaft haben sich auch rund 80 Prozent des Mitarbeiter-Teams im Wohnpark impfen lassen. „Für mich war das keine Frage, dass ich als Leitungskraft Vorbildfunktion habe und mich impfen lasse“, sagt Sven Kühl. „Auch fachlich bin ich davon überzeugt, dass eine Impfung wichtig ist. Ich hätte sogar eine gesetzliche Impfpflicht für Pflegekräfte befürwortet.“ Die Leitung des Wohnparks hat viel Zeit investiert, um die Mitarbeitenden aufzuklären und von der Impfung zu überzeugen. Aber auch ein Nein akzeptiert Sven Kühl: „Wenn sich jemand am Ende nicht impfen lassen will, dann ist das eben so – mit Sanktionen muss niemand rechnen.“ Das Impfen selbst ging dann zügig über die Bühne: Ein Arzt begutachtete eventuelle Vorerkrankungen oder Allergien und beantwortete im Vorgespräch Fragen – wer dann seine Zustimmung gab, bekam den Impfstoff verabreicht. „Einen Tag später spüren die meisten Personen noch einen Schmerz im Oberarm. Zwei Mitarbeitende klagen über eine leichte Übelkeit und fühlen sich unwohl“, bilanziert Sven Kühl. „Insgesamt haben wir aber keine Vorfälle, die über normale Nebenwirkungen hinausgehen. Den Bewohnerinnen und Bewohnern geht es gut. Wir werden das dennoch in den nächsten Tagen genau beobachten.“

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