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03.11.2021
Heggbacher Wohnverbund

In Heggbach sind 55 Personen positiv

HEGGBACH – In Heggbach sind 41 Menschen mit Behinderung und 14 Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Um die weitere Verbreitung der Infektionen zu verhindern, werden alle Bewohnerinnen und Bewohner rund um die Uhr in ihren Wohngemeinschaften betreut.

 

Betroffen von den Infektionen sind im Moment 13 von 23 Wohngemeinschaften in Heggbach. Alle positiv getesteten Bewohnerinnen und Bewohner sind geimpft und haben geringe Symptome – bis auf zwei Ausnahmen: Zwei Personen aus der Bewohnerschaft müssen im Krankenhaus behandelt werden, beide sind hochaltrig und haben mehrere Vorerkrankungen. Auch die zwölf betroffenen Mitarbeitenden sind ohne starke Symptome.

Insgesamt leben in Heggbach aktuell 251 Menschen mit Behinderung. Sie werden derzeit alle rund um die Uhr in den Wohngemeinschaften betreut. Die tagesstrukturierenden Angebote wie Seniorentreff, Tagesförderstätte und Förder- und Betreuungsbereich sind bis 12. November geschlossen – die Mitarbeitenden dieser Bereiche sind in den Wohngemeinschaften eingesetzt. In der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Heggbach arbeiten aktuell nur Beschäftigte, die außerhalb von Heggbach leben.

„Kontakte in Heggbach zu minimieren ist der einzige Weg für uns, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen“, erklärt Renate Weingärtner, die Leiterin des Heggbacher Wohnverbunds. „Die gegenwärtige Situation ist allerdings eine enorme Belastung für die Bewohnerinnen und Bewohner.“ Viele der Menschen, die in Heggbach leben, könnten aufgrund ihrer geistigen Behinderung gar nicht begreifen, warum sie in Zeiten von Quarantäne in ihrer Wohngemeinschaft oder sogar in ihrem Zimmer bleiben sollen, so Renate Weingärtner weiter. „Die logische Konsequenz ist, dass der Stresspegel steigt. Manche Menschen reagieren mit selbst- oder fremdverletzendem Verhalten.“

Die Mitarbeitenden des Heggbacher Wohnverbunds sind geschult und geübt darin, mit herausforderndem Verhalten umzugehen. Die aktuelle Situation bringt aber auch sie an ihre Grenzen: In mehreren Wohngemeinschaften sind personelle Engpässe aufgetreten, weil Mitarbeitende in häusliche Quarantäne mussten. Damit fehlen wichtige Bezugspersonen der Bewohnerinnen und Bewohner. Es fehlt zudem bei infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern auch die Möglichkeit, ins Freie zu gehen und auf diese Weise Stress abzubauen. An den gewohnten Alltag ist sowieso nicht zu denken: Schon das gemeinsame Essen – sonst ein fester Bestandteil des Tagesablaufs in der Wohngemeinschaft – ist unmöglich, wenn infizierte Bewohnerinnen und Bewohner in Quarantäne sind. „Dazu das ständige Tragen von Ganzkörper-Schutzkleidung und eine Menge zusätzlicher Bürokratie mit Tests und Meldungen an das Gesundheitsamt“, sagt Renate Weingärtner. „Ich bin mir bewusst und dankbar dafür, wie unsere Teams die vielen Herausforderungen meistern.“

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