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12.04.2022

Berührende Passionsmusik in Heggbach

HEGGBACH – Spätbarocke Klänge aus dem „Stabat Mater“ stimmten am Freitag in der Kirche St. Georg auf die Karwoche ein. Das Publikum war tief beeindruckt.

von links Dorothee Krönes-Korn, Andreas Praefcke und Birgit Holzmann bestritten ein großartiges Konzert in Heggbach. Foto: Andrea Reck/St. Elisabeth-Stiftung

Das „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) ist eine Betrachtung des Kreuzestodes Christi aus der Sicht seiner Mutter Maria. Die Aufführung in kleiner Besetzung war eine Premiere: Birgit Holzmann (Sopran), Dorothee Krönes-Dorn (Mezzosopran) und Andreas Praefcke (Orgel) haben den Klassiker geistlicher Musik eigens für das Konzert in Heggbach einstudiert. Pandemiebedingt musste die Aufführung, die ursprünglich zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar vorgesehen war, drei Mal verschoben werden. Dr. Peter Bette, Koordinator Kulturveranstaltungen der St. Elisabeth-Stiftung, führte in das bekannteste Werk des bereits mit 26 Jahren verstorbenen neapolitanischen Komponisten ein. Er wies auf die im Programmheft neben den lateinischen Originalversen abgedruckte einfühlsame Übersetzung von Dorothee Krönes-Dorn  hin. Als Dichter des über 800 Jahre alten lateinischen Textes vermutet man Papst Innozenz III.

Viele der 250 in Heggbach lebenden Menschen mit Behinderung waren zum Konzert gekommen und verfolgten konzentriert Soli und Duette der hochkarätigen Sängerinnen aus Weingarten. Sie und der Organist der Stadtkirche in Weingarten, Andreas Praefcke, stellte Dr. Peter Bette am Ende dem tief beindruckten Publikum vor, das während des Konzerts die oben bei der Orgel agierenden Protagonisten nicht sehen konnte.

Verstorbene Menschen mit Behinderung erhalten auf dem Friedhof ihres Wohnortes Heggbach ein Grab mit Namen und Bild, erläuterte Seelsorgerin Rita Schultheiß. Mit ihrer Spende konnten Besucherinnen und Besucher des ambitionierten Kirchenkonzertes zu dieser Idee beitragen. 

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