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20.12.2022

Alle Bewohner des Pflegeheims Laupheim haben eine neue Heimat

Laupheim – Die St. Elisabeth gGmbH, Betreiberin des Pflegeheims Laupheim und hundertprozentige Tochter der St. Elisabeth-Stiftung, hat ihr Versprechen eingehalten, das sie bei der Verkündung der Schließung gegeben hat. Alle Bewohnerinnen und Bewohner haben noch vor Weihnachten eine neue Heimat gefunden. Am Mittwoch, 14. Dezember 2022, hat das Pflegeheim Laupheim seine Türen nun endgültig geschlossen.

Für Einrichtungsleitung Daniela Würfel waren es keine leichten Wochen. „Es waren bewegende Momente als sich unsere Seniorinnen und Senioren nach und nach verabschiedet haben. Jede einzelne Person hat unserem Haus etwas Besonderes gegeben. Jetzt plötzlich in einem leeren Pflegeheim zu stehen, das hat uns alle traurig gemacht. Aber umso glücklicher sind wir, dass alle Personen eine gute neue Heimat gefunden haben. Das war nur möglich, weil vom Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung angefangen, über die Geschäftsführung der St. Elisabeth gGmbH bis hin zu unserem Team in Laupheim alle bei der Bewältigung dieser Aufgabe mit voller Kraft mitgearbeitet haben.“

Untergebracht wurden 18 Personen in drei Wohnparks der St. Elisabeth-Stiftung in Ehingen, Biberach und Mittelbiberach sowie dem Wohnpark Rottuminsel der St. Elisabeth gGmbH in Ochsenhausen. Drei Personen bekamen einen Platz im Seniorenzentrum zum Heiligen Geist in Laupheim und zwei weitere sind auf eigenen Wunsch zu ihren Familien gezogen. Diese so zeitnah und ganz im Sinne der betroffenen Menschen umgesetzte Lösung zeigt mehr als deutlich, wie intensiv sich die Verantwortlichen der St. Elisabeth gGmbH um die ihnen anvertrauten Seniorinnen und Senioren gekümmert haben. Anders als bei den in der Schwäbischen Zeitung veröffentlichen Vorwürfen, dass es nur ums Geld gehen würde, zeigt dieser Einsatz, dass in erster Linie der Mensch und nicht das Kapital im Mittelpunkt der Arbeit stand.

Mit diesem Auszug ist das Kapitel des Pflegeheims Laupheim für die St. Elisabeth gGmbH allerdings noch nicht gänzlich abgeschlossen. Nächste Aufgabe ist es, für alle Mitarbeitenden die passende Anschlusslösung zu finden. Während ein Großteil der Belegschaft nunmehr Resturlaub und Überstunden über den Jahreswechsel abfeiert, gehen im Hintergrund die Gespräche zwischen den Mitarbeitervertretungen und der Personalabteilung sowie der Geschäftsführung der St. Elisabeth gGmbH weiter. Für den Großteil der Mitarbeitenden wurden bereits passende Lösungen gefunden, die in den kommenden Tagen finalisiert werden.

Nachdem die Sana Kliniken AG die Schließung des Zentrums für Älterenmedizin in Laupheim (ZÄLB) bekannt gegeben hat, hat auch die St. Elisabeth gGmbH die Schließung des Pflegeheims im Laupheim verkündet. Als Begründung nennt die Betreiberin neben dem Wegbrechen der Infrastruktur vor allem personelle Engpässe und die daraus resultierende wirtschaftlich sehr angespannte Situation. Ursprünglich war geplant, den Betrieb im Laufe das Jahres 2023 an die illerSENIO zu übergeben, die auf dem Klostergelände der Steyler Schwestern aktuell ein neues Pflegeheim mit 90 Betten errichtet. Die Fertigstellung des neuen Pflegeheims verzögert sich jedoch voraussichtlich bis Ende 2023. „Aufgrund des begrenzten Betriebszeitraums war es für uns enorm schwierig, überhaupt ausreichend Personal zu finden,“ berichtet Jürgen Gebhardt, Geschäftsführer der St. Elisabeth gGmbH. Aufgrund des Personalmangels konnte das Pflegeheim Laupheim seit 2021 keine Vollauslastung mehr erreichen. Teilweise waren nur 25 der vorhandenen 35 Betten belegt. „Das hat enorme Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit,“ bestätigt Jürgen Gebhardt. „Wir konnten den Betrieb seit über einem Jahr nur noch mit sehr teuren Arbeitnehmerüberlassungen aufrechterhalten, was zu einer weiteren Verschärfung der wirtschaftlich ohnehin schon angespannten Situation geführt hat. Dazu haben die ständigen Wechsel im Team für eine gesteigerte Belastung der Mitarbeitenden gesorgt. Trotz all‘ dieser äußeren Einflüsse, die wir nicht beeinflussen konnten, ist uns die Entscheidung, das Pflegeheim Laupheim zu schließen, nicht leichtgefallen. Uns war bewusst, was das für die Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige bedeutet. Daher sind wir jetzt sehr froh darüber, dass wir noch vor Weihnachten allen Personen einen Platz in einem anderen Pflegeheim vermitteln konnten“, so Jürgen Gebhardt.

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