Schließen Menü
03.05.2023

Elmar Braun sieht „einen sehr großen Schatz“

HEGGBACH - Elmar Braun war 32 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Maselheim, der auch Heggbach angehört. Zu seinem Abschied hatte die St. Elisabeth-Stiftung einen Rundgang durch Heggbach organisiert.

Eingeladen waren außer Elmar Braun auch Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie deren Familien. Oscar Hannabach sprach die enge Vernetzung der Gemeinde Maselheim mit Heggbach an. Der Co-Leiter des Bereichs Teilhabe und Inklusion der St. Elisabeth-Stiftung bedankte sich bei dem scheidenden Bürgermeister für dessen stets offenes Ohr bei allen Anliegen. Für Elmar Braun das Stichwort: „Ich habe mich über die Jahre immer auch als Bürgermeister von Heggbach gefühlt. Mein Ziel war, die Bewohner von Heggbach und die Bürger von Maselheim mit den Teilorten Laupertshausen, Ellmannsweiler, Sulmingen und Äpfingen zusammenzubringen.“ Weshalb er den Ausbau der Geh- und Radwege nach Heggbach während seiner Amtszeit konsequent vorangetrieben habe. Auch das Buswartehäuschen vor dem umfangreichen Areal in Heggbach habe die Gemeinde Maselheim gebaut und für einen regelmäßigen Busverkehr gesorgt. Weiterhin bezuschusste die Gemeinde den Ausbau eines im Wald gelegenen ehemaligen Bierkellers, der zum Kloster gehörte, zu einem Naturschutzdenkmal für Fledermäuse, mit 70.000 Euro. Zwischen den örtlichen Vereinen und Heggbach bestünden ebenfalls enge Verbindungen, unter anderem bei der Mithilfe in der Bewirtung bei Festivitäten. Elmar Braun nannte hier stellvertretend den Sportverein, die Böllerschützen oder die Patenfrauen von Maselheim.

Begeistert zeigte sich der scheidende Bürgermeister von dem Vorhaben der St. Elisabeth-Stiftung des Projekts „Wohnen im Alter“ in Maselheim, bei dem auch eine Außenwohngruppe für Menschen mit Handicap angedacht sei. Der einstündige Rundgang unterstrich, dass Elmar Braun vieles aus der Historie von Heggbach wusste.

Historikerin Eva Sorg spannte bei der Besichtigung mehrerer Gebäude und Räume einen Bogen von der vielfältigen wie wechselvollen Geschichte der damaligen Nonnenabtei des Zisterzienserordens bis zur modernen Behindertenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Anlage in den Händen der Franziskanerinnen von Reute, die 1999 die St. Elisabeth-Stiftung gründeten.

Die Zisterzienserinnen selbst hatten das ehemalige Nonnenkloster von seiner Gründung im 13. Jahrhundert an bis zur Säkularisation 1803 in Besitz. Danach erwarb der Graf von Waldbott von Bassenheim das Kloster, der sehr viele Kunstschätze zu Geld machte. 1875 wurde das Kloster von Fürst Franz von Waldburg-Wolfegg-Waldsee erworben, der die Klostergebäude 1884 den Barmherzigen Schwestern von Reute stiftete. „Wir haben mit diesem wertvollen Kulturgut und dieser Heimat für Menschen mit Behinderung einen sehr großen Schatz in unserer Gemeinde“, betonte Elmar Braun. Er persönlich werde Heggbach auch in seinem Ruhestand nicht vergessen und immer wieder besuchen. Nach der Führung traf sich die Gruppe zum Abendessen in der Heggbacher Mühle.

Link kopieren