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20.06.2024

Viele Gäste und viel Lob bei 25-Jahr-Feier

EHINGEN – Die Werkgemeinschaft (WG) Ehingen für Menschen mit psychischen Erkrankungen hat ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Nach einem Festakt mit vielen Ehrengästen und insgesamt rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben viele Interessierte von außerhalb die Gelegenheit genutzt, beim Tag der offenen Tür die Werkstatträume zu besichtigen. Die WG Ehingen ist eine Einrichtung der St. Elisabeth-Stiftung.

Bei der 25-Jahr-Feier der Werkgemeinschaft Ehingen führt Daniel Kroll eine Gruppe Gäste durch die Werkstatträume. (Foto: St. Elisabeth-Stiftung / Elke Oberländer)

„Die wertvollste Investition überhaupt ist die in den Menschen.“ Mit dieser Erkenntnis von Jean-Jacques Rousseau haben die beiden Werkstattleiter Daniel Kroll und Wolfgang Kühner das Fest eröffnet. Kroll ist in der WG Ehingen zuständig für Teilhabe und Bildung, Kühner für Produktion und Dienstleistung. In einem lebendigen Dialog haben die beiden die Geschichte der Einrichtung erzählt.
Gegründet wurde sie 1999, um Menschen mit psychischen Erkrankungen Arbeitsmöglichkeiten in wohnortnaher Umgebung zu bieten. Mit fünf Klientinnen und Klienten sowie vier Mitarbeitenden hat die WG Ehingen in der Katharinasteige den Betrieb aufgenommen. Inzwischen ist ein Außenstandort in Laichingen dazu gekommen. Mittlerweile arbeiten 80 Klientinnen und Klienten aus dem Umkreis von rund 30 Kilometern in den Bereichen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Montage, Verpackung, Elektromontage und Kabelkonfektionierung. Dazu kommen 16 Mitarbeitende als Fachkräfte.
„Weiterentwicklung und Veränderung“ sind ständige Begleiter der WG Ehingen, bestätigt Renate Weingärtner. Sie ist Leiterin des Geschäftsbereichs Teilhabe und Inklusion der St. Elisabeth-Stiftung. Die WG Ehingen bringe täglich Teilhabe, Begleitung und die Anforderungen der Arbeitswelt in Balance, sagt Weingärtner. Industriebetriebe schätzten die WG Ehingen als zuverlässigen und kompetenten Partner - was die Qualität der Produkte und die gute Zusammenarbeit angehe ebenso wie für die sichere Einhaltung von Lieferterminen.
Bei der 25-Jahr-Feier hat Weingärtner den Mitarbeitenden ebenso wie den Klientinnen und Klienten für ihren täglichen Einsatz gedankt. „Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch – unabhängig von seiner psychischen Verfassung – seinen Platz findet und wertgeschätzt wird.“
„Die Werkgemeinschaft Ehingen ist für den Landkreis ein wichtiger Partner in der Eingliederungshilfe“, betonte Michelle Flohr, Sozialdezernentin des Landkreises Alb-Donau-Kreis. Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung sei es wichtig, dass Einrichtungen wie die Werkgemeinschaft Ehingen weiterhin bestehen und sich weiterentwickeln. Nur so könne sichergestellt werden, dass  psychisch erkrankte Menschen auch zukünftig die notwendige Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben erhalten und einen Ort der Gemeinschaft finden. „Wir hoffen auf weitere Jahre der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit“, sagte die Sozialdezernentin.
An die enge Verbindung der St. Elisabeth-Stiftung zu seiner Stadt erinnerte Tobias Huber, Sozialbürgermeister von Ehingen. Er berichtete von fünf Frauen, die im Jahr 1848 in Ehingen ihr Leben der selbstlosen Pflege Kranker und Notleidender widmeten - als Vorläuferinnen der St. Elisabeth-Stiftung. Huber gratulierte der WG Ehingen zum 25-jährigen Bestehen und wünschte „Glück auf“ für die nächsten 25 Jahre.
Einen lebendigen Einblick in den Alltag der WG Ehingen gab der gewählte Werkstattrat Lothar Boss. Er berichtete von Mitwirkung und Mitbestimmung ebenso wie von Fasnet, Sommergrillen, Jahresausflug und Weihnachtsfeier. Drei Wünsche hat er für die kommenden Jahre: immer guten Werkstattlohn, ausreichend Aufträge und dass die Werkstätten noch lange bestehen bleiben – weil sie für viele kranke Menschen wie ein Zuhause sind. Zur lebendigen Gestaltung der Feier hat der Ehinger Werkstattchor ganz wesentlich beigetragen.

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