Hospiz St. Martinus
Ein Herz für die Hospiz-Gäste
EHINGEN / BIBERACH – Im Hospiz Haus Maria in Biberach und im Hospiz St. Martinus in Kirchbierlingen gibt es für jeden Gast beim Ankommen ein besonderes Geschenk: Ein Herzkissen, angefertigt von der Patchworkgruppe Staiger Heinzelfrauen. Das persönliche Herzkissen ist ein besonderes Symbol der Zuwendung, dafür gedacht, die Gäste in ihrer Zeit im Hospiz zu begleiten. Am Wochenende 14.-16. März stellen die Heinzelfrauen im Rahmen einer Ausstellung in Staig die Arbeit ihrer Gruppe vor.

Bildunterschrift: Eine neue Herzkissen-Lieferung ist da: Einrichtungsleiterin Gabriele Zügn vom Hospiz Kirchbierlingen (links) und Tobias Bär vom Hospiz Biberach mit Rese Pratzwich,Maria Fritz, Gisela Annemaier und Maria Bär (v.l.) von der Patchworkgruppe Staiger Heinzelfrauen. Foto: Uli Landthaler/St. Elisabeth-Stiftung
Bei der Patchwork-Technik werden kleinere Stoffstücke zu einem größeren zusammengenäht – das Ergebnis sind dekorative und nützliche textile Einzelstücke für Zuhause: Decken, Kissen, Tischläufer oder Wandbehänge. Die Patchwork-Kissen für die Hospize der St. Elisabeth-Stiftung in Biberach und Kirchbierlingen haben eine ganz besondere Funktion. Sie sind Begleiter für die Gäste, die im Hospiz ihre letzte Lebenszeit verbringen. Jeder erhält beim Einzug ein solches handgemachtes Einzelstück überreicht, angefertigt von der Patchworkgruppe der Staiger Heinzelfrauen. Das sind zwei Dutzend Frauen aus den Regionen Ulm und Biberach, die sich seit zwölf Jahren monatlich im „Mittelpunkt“, dem Vereinstreff der Gemeinde Staig, versammeln, um ihrem Hobby nachzugehen. Die herzförmigen Kissen für die beiden Hospize sind seit zehn Jahren fester Bestandteil der Näh-Nachmittage – es sind mehrere hundert Exemplare jedes Jahr, jedes ist ein mit Hingabe angefertigtes Einzelstück. Gemacht aus einem speziellen Baumwollstoff mit Kissenfüllung und den unterschiedlichsten Mustern und Bildern. „Es sollen ja nicht nur Blumenmotive sein“, erläutert Einrichtungsleiterin Gabriele Zügn vom Hospiz Kirchbierlingen. „Für die männlichen Gäste dürfen es auch solche aus Sport, Hobby oder Handwerk sein. Darüber freuen sie sich dann besonders“.
„Die Kissen sind elementar wichtig für uns“, ergänzt Tobias Bär vom Hospiz Haus Maria in Biberach. „Jeder Gast, den wir aufnehmen, bekommt eines zur Begrüßung.“ Während des Aufenthalts ist das Herzkissen buchstäblich eine Stütze und ein Begleiter für den Gast. „Viele Angehörige nehmen es dann als Erinnerung an sich, wenn die Gäste verstorben sind. Da ist ganz viel Herzblut dabei“.
Wer die Arbeit der Patchworkgruppe Staiger Heinzelfrauen kennenlernen will: Sie stellt am Samstag, 15., und Sonntag, 16. März, jeweils von 10-18 Uhr (Vernissage ist am Freitag, 13. März, um 19 Uhr) im „Mittelpunkt“ im Schulweg 10 in Staig ihre Arbeiten aus. Es gibt Kaffee und Kuchen, Tombola, eine Nähmaschinenvorführung und Informationen über die Patchworkerinnen. Wem ein Stück in der Ausstellung gefällt, kann Kontakt zu seiner Herstellerin aufnehmen. Die Patchworkgruppe trifft sich einmal im Monat und steht nicht nur Frauen offen. „Bei uns dürfen auch Männer mitmachen, wenn sie sich für das Thema interessieren“, betonen die beiden Verantwortlichen der Gruppe Rese Pratzwich und Maria Fritz.