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10.03.2014
Wohnpark am Schloss, Bad Waldsee

Hans Funk präsentiert Kunstvielfalt

BAD WALDSEE – Mit einer Schau des Hobbymalers Hans Funk eröffnet der Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee am Freitag, 21. März, das Ausstellungsjahr 2014 im Foyer des Hauses. Der frühere Getränkehändler und Humorist der örtlichen Fasnet zeigt hier bis zum 25. August 50 Karikaturen, kreative Objekte in kleinen Holzkästen und Zeichnungen. Vernissage ist um 19 Uhr.

Kennen Sie die Gemüsefrau namens „Witta Mine“? Oder die Partylady „Ann Hauchen“? Oder die resolute Dame namens „Ellen Bogen“, die diesen gerne einsetzt, wenn es darum geht, sich Vorteile zu verschaffen? Nicht? Dann lernen Sie diese Personen allesamt kennen bei der Ausstellung von Hans Funk. In seinen farbenfrohen Karikaturen präsentiert der Waldseer nämlich bevorzugt Menschen mit überzeichneten Charakterzügen - ergänzt werden diese Darstellungen gerne durch kurze Limericks oder einzelne Worte, die den Sachverhalt treffend auf den Punkt bringen. „Vitamine“ sind eigentlich gesund, „Anhauchen“ sollte nach einem ausufernden Trinkgelage tunlichst unterlassen werden und der „Ellenbogen“ ist in unserer Gesellschaft leider zum probaten Mittel der Durchsetzung eigener Interessen geworden. „Ich liebe die bildhafte Sprache, mag Limericks und Karikaturen, um auf Probleme in der Gesellschaft aufmerksam zu machen“, begründet der 66-jährige, warum er diese bildliche Form von Satire in den Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens gestellt hat.

Hans Funk hat schon als Schüler gerne gemalt und gezeichnet. Dieses Interesse wurde unter anderem geweckt durch das pädagogische Talent des bekannten Waldseer Kunsterziehers Paul-Heinrich Ebell. Gemeinsam mit seinem damaligen Klassenkameraden Axel Otterbach kreierte Funk einst ein Glasfenster unter dessen Anleitung, das die Kapelle in Mattenhaus verschönert. Eine künstlerische Laufbahn hat der Landwirtssohn jedoch nicht einschlagen können, weil er daheim auf dem Hof gefordert war und später die Funksche Sprudelfabrik übernehmen sollte. Vor 20 Jahren erinnerte sich Hans Funk zurück an sein Hobby aus der Kindheit, wandte sich zunächst dem Aquarell zu und belegte mehrere Malkurse an der Volkshochschule.

„Den Anstoß dazu gab meine Frau und ich freue mich, dass ich heute im Ruhestand etwas habe, das mich erfüllt“, erzählt Hans Funk. Seine Atelierwände im Wohnhaus zieren neben Aquarellbildern inzwischen aber vor allem Zeichnungen und Karikaturen. „Bei einem Karikaturenkurs habe ich vor einigen Jahren erkannt, dass das genau mein Ding ist.“ Als Beleg dafür zieht er immer neue Skizzenblätter aus diversen Sammelmappen heraus. Und berichtet von seinen Vorbildern Loriot, Manfred Schmidt oder dem Österreicher Gerhard Haderer, die zu den Großen dieser Kunst zählen.

Funks Formate sind klein bis mittelformatig, er bevorzugt grundsätzlich das gegenständliche Zeichnen und in seinem beachtlichen Fundus finden sich neben Abbildungen bekannter Stars wie Marilyn Monroe oder der schwäbisch-alemannischen Fasnet vor allem gesellschaftskritische Motive. Mit dem künstlerischen Mittel der Überzeichnung kritisiert der frühere Inhaber einer Getränkehandlung den verbesserungswürdigen Umgang des Menschen mit Natur und Umwelt ebenso wie die Kaste der Berufspolitiker, die nach Meinung Funks zu viele Privilegien genießen und dadurch gelegentlich die Probleme des Volkes ignorieren.

Darauf aufmerksam machen möchte der Humorist der Waldseer Fasnet mit seinem Objekt „Politikerkarussell“, das er in einem gläsernen Aktenkoffer im Wohnpark am Schloss ausstellen wird: Ein ausgedienter Stempelhalter und das Drahtgeflecht alter Champagnerkorken symbolisieren ein Mini-Karussell, in dem kleine Figuren fröhlich ihre Runden drehen und darüber ihre eigentlichen Aufgaben vergessen. Für diese kleinen Miniatur-Objekte kann Hans Funk aus einem reichen Fundus schöpfen, der im Laufe seiner Berufsjahre ein beachtliches Ausmaß angenommen hat: Neben tausenden Sektkorken, Flaschenbürsten und leeren Fischdosen finden sich in seinem Atelier auch zahllose Minifiguren, die neu angeordnet in leeren Holzverpackungen aus der Funkschen Getränkehandlung kreative Objekte ergeben mit humorvollen Aussagen.

Insgesamt wird Hans Funk in seiner zweiten Ausstellung 50 Werke zeigen. Darunter sind übrigens auch Motive mit Bezug zu seiner Heimatstadt Bad Waldsee: sei’s der sanierte BAG-Turm aus seiner Nachbarschaft, der nach Meinung Funks mit vielen kleinen Graffitis in Form von Mäusen („Steht für die Landwirtschaft“) verschönert werden könnte, oder Darstellungen der Waldseer Fasnet, die er so liebt und für die er zuletzt ein Büchlein illustriert hat, das in den örtlichen Kindergärten und Schulen mit dem närrischen Brauchtum vertraut machen soll.

 

 

Die Ausstellung von Hans Funk ist von 21. März bis 25. August im Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee, Steinacher Straße 70, zu sehen. Das Foyer ist täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet.

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