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13.12.2012
Wohnen und Begleiten Ingerkingen

Spezialisierte Angebote auch in Zukunft

SCHEMMERHOFEN-INGERKINGEN - Die St. Elisabeth-Stiftung investiert rund 13 Millionen Euro in den Standort ihres Geschäftsbereichs Kinder • Jugend • Familie in Ingerkingen: Unter anderem wird ein Neubau Haus Raphael ersetzen, zudem steht die Sanierung der Schule St. Franziskus auf dem Programm. Die Arbeiten sollen im Jahr 2013 beginnen.

Ganz bewusst investiert die St. Elisabeth-Stiftung in Zeiten der Inklusionsdebatte in Ingerkingen. „Spezialisierte Angebote werden auch in Zukunft gebraucht“, betont Wolf-Dieter Korek, Leiter des Geschäftsbereichs Kinder · Jugend · Familie der St. Elisabeth-Stiftung. Die Nachfrage nach Wohn-, Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche mit mehrfachen Behinderungen und/oder psychischer Erkrankung bzw. herausforderndem Verhalten nehme sogar zu. „Deshalb ist unser Angebot überregional aufgestellt und wird auch über die Grenzen des Landkreises Biberach, des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm hinaus nachgefragt.“

Mit der Sanierung des Standorts soll dieses Angebot gezielt weiterentwickelt werden. Für den Bereich Wohnen und Begleiten bedeutet das einen Ersatzbau, der Haus Raphael ersetzt. Drei Wohnhäuser mit jeweils 16 bis 18 Plätzen Plätzen sollen entstehen. „Wir werden vorwiegend Einzelzimmer haben und dadurch gerade den Bedürfnissen von Jugendlichen mit herausforderndem Verhalten noch besser gerecht“, erklärt Wolf-Dieter Korek. „Gleichzeitig wollen wir den Inklusionsgedanken mit sozialraumorientierten Wohnplatzangeboten aufgreifen. Die übrigen 20 der bisher 76 Wohnplätze im Haus Raphael sollen in Zukunft in kleinen, dezentralen Wohngemeinschaften realisiert werden. Als Standort ist hier zum Beispiel die Stadt Ulm im Gespräch.“

Handlungsbedarf besteht auch bei der Schule St. Franziskus: Konzipiert einst für 60 Schüler, drücken hier und im benachbarten Haus Maria aktuell 120 Kinder und Jugendliche mit Behinderung die Schulbank. „In der Schule St. Franziskus erhalten die Kinder und Jugendlichen in kleinen Klassen eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Förderung durch Sonderpädagogen und speziell geschulte Fachlehrer, dazu Physiotherapie, Ergotherapie oder sonstige Unterstützung und bei Bedarf auch Pflege“, sagt Wolf-Dieter Korek. Allgemeinbildende Schulen seien auf absehbare Zeit nicht in der Lage, dies für das spezielle Klientel der Schule St. Franziskus zu leisten. 

Die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung ist aber auch ein Ziel von St. Franziskus – dazu wird eine Kooperation mit der Mühlbachschule Schemmerhofen angestrebt. Überhaupt ist die weitere Öffnung zur Gemeinde hin ein zentrales Ziel der geplanten Sanierungsmaßnahmen. So soll das Lehrschwimmbecken in der Schule St. Franziskus einen direkten Zugang von außen bekommen und so von der Gemeinde auch außerhalb der Schulzeiten genutzt werden können. Ein Veranstaltungsraum soll im neuen Speisesaal der Schule geschaffen werden, den Vereine und andere Gruppen nutzen können. Zudem ist eine Erweiterung des Spielplatzes zu einem öffentlichen „Campus“ vor der Schule mit Grünflächen und Verweilmöglichkeiten geplant.

 

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