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18.10.2016
Wohnpark St. Josef, Altshausen

„Wir hoffen, dass wir nie in diese Situation kommen“

ALTSHAUSEN – 18 teils bettlägerige Menschen hat die Feuerwehr Altshausen mit Unterstützung der Wehren Wilhelmsdorf und Ebersbach aus der dritten Etage des Wohnparks St. Josef gerettet. 50 Feuerwehrleute, mehrere Löschzüge, zwei Drehleitern und Rettungskräfte des DRK waren im Einsatz – und es war glücklicherweise nur eine Übung. Der Nordflügel des Wohnparks war in diesem Jahr Schauplatz der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Altshausen.

Aus den Fenstern im dritten Stock dringt Rauch. Ein Brand im Erdgeschoss breitet sich schnell aus. Alarmiert über die Brandmeldeanlage im Haus rücken nach und nach die Fahrzeuge der Feuerwehr an. Innerhalb weniger Minuten ertönt das Martinshorn aus allen Richtungen. Im Nu wimmelt es von Feuerwehrleuten. Es werden Schläuche ausgerollt und angeschlossen, Helme und Druckluftatmer aufgesetzt, Drehleitern ausgefahren, Verstärkung angefordert und Informationen weitergegeben. Jeder hat seine Aufgabe, alle arbeiten konzentriert. Die vielen Schaulustigen ringsum – darunter zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner im Rollstuhl, Mitarbeitende der St. Elisabeth-Stiftung und Kinder jeden Alters - scheint keiner der Einsatzkräfte wahrzunehmen. Schon liegt die erste gerettete Person auf einer Trage, hoch oben auf der Drehleiter, und wird langsam nach unten befördert, wo sie von Sanitätern des DRK in Empfang genommen und medizinisch versorgt wird.

Oberbrandmeister Hermann Fink ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Altshausen. Während der Übung fungiert er als Moderator und erklärt dem Publikum, was im Einzelnen vor sich geht. Einsatzleiter bei dieser Hauptübung ist Löschmeister Patrick Madlener. „Das wechselt jedes Jahr“, erklärt Kommandant Fink. „Im Ernstfall übernimmt derjenige die Leitung des Einsatzes, der als erstes vor Ort ist.“ Im Ernstfall, so erklärt er weiter, wären zusätzlich zu den Feuerwehren Wilhelmsdorf und Ebersbach auch Aulendof und Bad Saulgau mit ihren Löschzügen und Drehleitern alarmiert worden. „Es hat alles geklappt“, freut sich Patrick Madlener am Ende der Übung, als die Drehleitern eingefahren und die Wasserfontänen gestoppt werden. Und er bestätigt den Eindruck, den die Außenstehenden gewonnen haben: „Die Atemschutzausrüstung wiegt 30 bis 35 Kilo. Damit drei Stockwerke hoch – das merkt man!“

Vor Beginn der Hauptübung hat die Jugendfeuerwehr Altshausen vor dem Wohnpark St. Josef mittels eines nachgestellten Zimmerbrandes und eines Fettbrandes auf dem Herd eindrucksvoll demonstriert, wie verheerend sich falsche Löschversuche auswirken. Später mimten die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr dann die hilfsbedürftigen Personen im Brandhaus. Wohnparkleitung Bettina Michelis bedankte sich bei allen Einsatzkräften, auch für die schon tags zuvor von den Mitarbeitenden in der Pflege mit großem Interesse wahrgenommene Schulung durch die Fachleute der Feuerwehr. „Wir hoffen, dass wir nie in diese Situation kommen“, sagte sie und lud alle Zuschauer zu einer Stärkung ins Café des Wohnparks ein. Die Feuerleute begaben sich indes zu Nachbesprechung und Hockete ins Feuerwehrhaus.

 

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