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10.07.2015
Gemeindepsychiatrische Zentrum

Schoko-Brunnen und Liegestühle, Rasensprenger und Fledermauskästen

BIBERACH – Im Gemeindepsychiatrischen Zentrum Biberach (GPZ) bieten Caritas Biberach, Diakonie Biberach, ZfP Südwürttemberg und St. Elisabeth-Stiftung vielfältige Hilfen für Menschen mit psychischer Erkrankung an. Am vergangenen Samstag hat das GPZ beim Tag der offenen Tür einen Einblick in seine Arbeit gegeben. Das kam bei den Besuchern gut an: Aus weitem Umkreis sind sie ins GPZ geströmt und haben viele Fragen gestellt.

Kochgruppe, Gebetskreis, Singen, Baden, Gymnastik oder sozialpädagogisches Kompetenztraining: In der Tagesstätte des GPZ können psychisch Kranke ihr Programm frei wählen. „Unser niederschwelligstes Angebot ist der offene Kaffeetreff“, sagte Sozialpädagogin Ingrid Hüttl. Eingeladen sind Menschen mit einer psychischen Erkrankung ebenso wie deren Angehörige und Freunde. Beim Tag der offenen Tür hat Hüttl die Besucher durch die Räume geführt – vom Schokobrunnen in der Küche bis zum Ruheraum mit Liegestühlen und Sonnenschirm. Rund 35 Frauen und Männer, die meisten im Alter von 45 bis 65 Jahren, besuchen regelmäßig die GPZ-Tagesstätte, berichtet die Sozialpädagogin.

 

Eine andere Möglichkeit, Struktur in den Tag zu bringen, sind die Arbeitsangebote des GPZ. „Jeder macht vorher bei uns einen Test, um seine Stärken herauszufinden“, erklärte Walter Brumme. Der Gruppenleiter zeigte den Besuchern eine Station, an der sie sich selbst erproben können: Beim Zuordnen von Scheiben und Muttern auf verschieden große Schrauben oder beim Nachfahren einer Linie mit der Nähmaschine. In der Holzwerkstatt erzählte Andreas Birzele von seiner Arbeit. Ein paar Meter weiter erklärte Rudolf Letang, wie ein Rasensprenger zusammengesetzt wird. Letang ist Vorsitzender des Werkstattrats.

 

Im Flur des Sozialpsychiatrischen Dienstes fühlten sich viele Besucher von den ausgestellten Bildern tief berührt. „Ich sehe viel Schweres – aber auch manchen Hoffnungsschimmer“, sagte eine Besucherin. Die Bilder stammen von fünf Frauen und Mädchen, die in den Werken ihr Erleben als Kinder von seelisch belasteten und psychisch erkrankten Eltern verarbeitet haben. „Wer psychisch kranke Eltern hat, dessen Risiko liegt höher, später selbst psychisch krank zu werden“, sagte Renate Schick-Vierkorn. Die Mitarbeiterin vom Sozialpsychiatrischen Dienst hat Besucher durch die Ausstellung geführt. Im Hintergrund haben ihre Kolleginnen derweil viele Fragen beantwortet.  

 

Am Kantinen-Kiosk haben die Beschäftigten in der Gastronomie gezeigt, was sie können, und den Besuchern Steak im Wecken, rote Wurst oder Kaffee und Kuchen serviert. Während die Erwachsenen sich in zwei Rundgängen über das GPZ informiert haben, hat Schwester Agnes in der Bastelecke mit den Kindern Marienkäfer und Biene-Maja-Figuren gestaltet.

 

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