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11.04.2014
WfbM Heggbach

Berufsschüler unterstützen Menschen mit Behinderungen

ILLERTISSEN – Bereits zum vierten Mal seit 2011 haben Schüler der Staatlichen Berufsschule Illertissen mit dem Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth Stiftung das Projekt „Montagehilfe“ durchgeführt. Fünf Gruppen von Schülern entwickelten und bauten kleine Gerätschaften, um die Arbeit der Menschen mit Behinderung zu erleichtern. Dabei sind mehrere Etikettier-Maschinen sowie Vorrichtungen zur Herstellung von so genannten O-Ringen entstanden.

Die Schüler bekamen die Aufgaben Ende des vergangenen Jahres gestellt und erfüllten sie während der Arbeitszeit in ihren jeweiligen Betrieben. „So richtig losgelegt haben wir mit der Produktion Anfang März“, sagt Martin Bolkart, im dritten Lehrjahr Industriemechaniker bei der Firma Bosch-Rexroth. Mit vier Kollegen zusammen, die ebenfalls in der Ausbildung sind und die Berufsschule in Illertissen besuchen, wurde die kleine Maschine zur Herstellung von O-Ringen eines Gewächshauses für den Heggbacher Werkstattverbund gebaut.

 

Die Werkstatt für behinderte Menschen in Heggbach montiert Bauteile für die unterschiedlichsten Firmen. Die fünf Gruppen der 12. Metallklasse sollten technische Lösungen finden, die die Arbeit in Heggbach erleichtert.  „Wir waren mehrmals in Heggbach, haben mit den Menschen gesprochen und uns vor Ort informiert, was ihre Arbeit verbessern könnte“, erinnert sich der 19-Jährige gern an die Begegnungen mit den Menschen mit Behinderung. Danach wurde eine Woche im Team getüftelt und der Prototyp gebaut.

 

Vorteil der Maschine ist, dass mehrere Menschen gleichzeitig arbeiten können. Dabei mussten mehrere Bedingungen erfüllt sein, wie etwa die eindeutige Festlegung des Montageablaufs, keine Beschädigung des Materials und ganz wichtig: keine Verletzungsgefahr für die Menschen mit Behinderung. Ähnliches galt für die Etikettier-Vorrichtungen. Sicherheit für die Mitarbeiter und eine Anpassung an die Arbeitsabläufe in Heggbach hatten oberste Priorität.
Ins Leben gerufen wurde die Kooperation zwischen Heggbach und Illertissen vor vier Jahren durch den Illertissener Unternehmer Josef Kränzle, der schon lange Zeit davor in Heggbach ein Teilespektrum für Hochdruckreiniger montieren und produzieren ließ. „Ich war immer sehr zufrieden und habe dann einfach mal die Lehrer der Berufsschule angesprochen.“

 

Einer davon war Fachbereichsleiter Ludwig Rapp. „Das ist soziales Lernen und gelebte Inklusion“, sagt er mit einigem Stolz. So kam das Projekt zustande, das eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten darstellt. „Wir sind natürlich sehr zufrieden und auch sehr dankbar für dieses Projekt“, sagt der Heggbacher Werkstattleiter Walter Egelhofer. Die Schüler hätten bei ihren Besuchen einen sehr engagierten und motivierten Eindruck gemacht, was jetzt auch bei der Präsentation deutlich werde. Sie hätten keinerlei Hemmungen gehabt, mit den Menschen mit Behinderung ins Gespräch zu kommen und seien wie selbstverständlich mit ihnen umgegangen. Genau das ist es, was auch den Illertisser Schulleiter Josef Petz an dem Projekt erfreut: „Es ist nicht nur die technisch-anspruchsvolle Aufgabenstellung, es ist auch die soziale Begegnung, die die Schüler erleben. Diese Erlebnisse werden sie nie vergessen.“

 

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