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13.12.2016
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

Annemarie Strobl: Ulm ist ein wichtiger Ort

ULM – Die St. Elisabeth-Stiftung ist einer der größten Arbeitgeber zwischen Ulm und Bodensee. Knapp 1900 Menschen sind täglich im Einsatz, um das sozial-caritative Werk der Franziskanerinnen von Reute weiterzutragen. 1999 wurde die katholische St. Elisabeth-Stiftung gegründet. Auch in Ulm ist sie vertreten und plant überdies aktuell noch ein weiteres Standbein in der Münsterstadt.

Welche Geschäftsbereiche gibt es unter dem Dach der St. Elisabeth-Stiftung?

In den Geschäftsbereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie Kinder-Jugend-Familie werden aktuell rund 4400 Menschen  betreut. Daneben ist die St. Elisabeth-Stiftung in den Bereichen Wirtschaftsbetriebe und Gastronomie sowie Gesundheit aktiv. Dazu zählen beispielsweise Einrichtungen wie das Gästehaus St. Theresia am Bodensee oder das Jordanbad Biberach. Die fast 1900 Mitarbeiter werden noch von 670 ehrenamtlichen Kräften unterstützt.

 

Welche Geschäftsfelder hat die St. Elisabeth-Stiftung aktuell in Ulm?

In der Weststadt hat unser Geschäftsbereich Heggbacher Werkstattverbund vor zwei Jahren ein Reparatur-Café und einen Stromspar-Check übernommen. Diese Angebote sind vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen gedacht. Ehrenamtliche unterstützen die Besucher bei Reparaturen von elektrischen Geräten oder Fahrrädern und leisten damit zusätzlich einen Beitrag zur Wertschöpfung.

 

Waren die Franziskanerinnen nicht schon früher in Ulm aktiv?

Für die Franziskanerinnen von Reute ist Ulm schon seit der Gründung ein wichtiger Ort. Bereits sechs Jahre nach der Gründung der Gemeinschaft, am 14. Dezember 1854, kamen vier Schwestern nach Ulm. Sie wirkten dort, gemäß dem Gründungsauftrag „Gott in der leidenden Menschheit dienen“  in der ambulanten Krankenpflege. Weitere Aufgaben waren: Handarbeits- und Kleinkinderschule, im sogenannten Gesellenhaus bei Armen und Obdachlosen, in der Heimklinik und in der Rettungsanstalt. Hinzu kamen das Erzieherinnenseminar St. Maria  (Anmerkung der Redaktion:  heute Fachschule für Sozialpädagogik) und die Arbeit im Kindergarten.

Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von der Obdachlosenarbeit. Zudem halfen die Schwestern in der Bahnhofsmission und in der Seelsorge mit. So leben seit 1854 durchgängig Franziskanerinnen von Reute in Ulm.  Generaloberin Schwester Paulin Link war es 2013 wichtig, dass in Ulm auch weiterhin Reuter Schwestern präsent sind, doch alleine war dies nicht mehr machbar. Gerne nahmen die Steyler Missionsschwestern die Initiative auf für einen gemeinsamen Konvent. Das „Kloster im Herzen der Stadt“  (Anmerkung der Redaktion: www.kloster-im-herzen-der-stadt.de) wird, außer von den beiden Ordensgemeinschaften, getragen von der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der katholischen Gesamtkirchengemeinde Ulm und der Kirchengemeinde St. Michael zu den Wengen.

 

Was sind Ihre künftigen Vorhaben für Ulm?

Die St. Elisabeth-Stiftung plant am Adolph-Kolping-Platz 5 einen Neubau. Wir haben das Haus vor zwei Jahren erworben, um hier ein Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Handicaps anzubieten. Vorgesehen sind Wohnplätze, Appartements und eine Begegnungsstätte. Schade dabei ist, dass sich das Projekt des Bereiches Kinder-Jugend-Familie verzögert. Es gibt noch kein Einvernehmen mit den Nachbarn. Im Oktober 2015 hat die Stadt Ulm in unseren Räumen vorübergehend 35 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Seither steht es leer und unsere Pläne liegen fertig in der Schublade. 

                                                                                             Claudia Flassak

 

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