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26.05.2014
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

St. Elisabeth-Stiftung entsendet Mitarbeiter nach Indonesien

BAD WALDSEE - Den persönlichen Horizont erweitern, soziale Arbeit im Ausland kennenlernen, Weltkirche erleben – die St. Elisabeth-Stiftung bietet 2014 zum ersten Mal vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, acht Wochen in einer der Missionsstationen der Franziskanerinnen von Reute in Indonesien mit zu leben. Zwei intensive gemeinsame Wochenenden im Kloster Reute und ein Sprachkurs haben beste Voraussetzungen für dieses Abenteuer geschaffen – jetzt ist die Gruppe auf Sumatra angekommen.

Buang air kecil? Buang air besar? Kleines Wasser werfen oder Großes? Klein oder Groß? Diese Frage, vor dem Toilettengang an einen Erwachsenen gerichtet, würde in unseren Breiten als höchst indiskret empfunden. In Indonesien gehört sie zum guten Ton. Denn es ist dort nicht selbstverständlich, dass das stille Örtchen mit Toilettenpapier ausgestattet ist.

„Es ist schon spannend, was da auf uns zukommt“, sagen die vier Auserwählten, die sich am 17. Mai ins Flugzeug Richtung Indonesien gesetzt haben: Nadine Häusle (32) aus Hauerz, Physiotherapeutin im Jordanbad Biberach, Irmgard Schuhmacher-Hänle (53) aus Ehingen, Ergotherapeutin in der Schule St. Franziskus in Ingerkingen, Margot Müller (52) aus Maselheim, Angestellte im Heggbacher Wohnverbund, und Theodor Böhringer (54) aus Schwendi, Bildungsbegleiter im Beruflichen Bildungszentrum Laupheim.

Nach einem ersten Informationsabend gingen 24 Bewerbungen mit Motivationsschreiben in der Stiftungszentrale ein. Weil die Auswahl so schwer fiel, entschied letztlich das Los. Die Kosten für Flüge, Visum, ärztliche Untersuchungen und Impfungen trägt jeder Teilnehmer selbst. Dafür gewährt die St. Elisabeth-Stiftung das Grundgehalt während der achtwöchigen „Auszeit“ weiter.

Schon seit 1964 sind die Franziskanerinnen von Reute in Indonesien engagiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der St. Elisabeth-Stiftung werden in einer Poly- oder Entbindungsklinik, einem Kinderdorf oder einem Mädchenheim auf der Insel Sumatra, auf Nias oder auf Tello eingesetzt. Während zweier intensiver Vorbereitungswochenenden im Kloster Reute wurden den Teilnehmern viele Informationen über das fremde Land und dessen Kultur vermittelt. Es referierten etwa die Leiterin der Missionsprokur der Franziskanerinnen, Sr. Margot Spinnenhirn, und der Indonesien-erfahrene Missionar Pater Hadrian Hess.

Bis Mitte März besuchten die Teilnehmer wöchentlich einen Sprachkurs in „Bahasa Indonesia“, der erst 1928 eingeführten gemeinsamen Sprache aller rund 17.000 Inseln des Landes. „Es reizt mich, einmal bescheidener zu leben und die Menschen und Lebensart eines Landes genauer kennenzulernen als dies auf Reisen möglich ist“, begründet Nadine Häusle ihren Wunsch, die acht Wochen bei den Schwestern in Indonesien zu verbringen.

„Ich fand die Arbeit der Franziskanerinnen schon immer faszinierend“, sagt Irmgard Schuhmacher-Hänle. „Sehe oder lebe ich hinterher vielleicht manches anders? Diese Erfahrung vom Arbeitgeber aus machen zu dürfen, ist eine einmalige Chance.“ Theodor Böhringer freut sich über die Gelegenheit, Missionsarbeit so unmittelbar kennenzulernen. „Mission war schon in meinem Elternhaus immer ein Thema“, erzählt er.  „In einem so fernen Land mit Kindern zu arbeiten, eine fremde Sprache zu lernen und so umfangreich und gründlich auf alles vorbereitet zu werden, das ist schon toll“, findet Margot Müller. Seit dem vergangenen Wochenende heißt es für die Vier: „Selamat Datang dan hidup, berdoalah, dan bekerjalah bersama dengan kami di Indonesia – Herzlich Willkommen zum Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten in Indonesien“.

 

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