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01.10.2012
Heggbacher Wohnverbund

Festabend der Werkstatt für behinderte Menschen

EHINGEN – Die St. Elisabeth-Stiftung aus Bad Waldsee feiert dieses Jahr „125 Jahre Heggbach: Menschen mit Behinderung - Mitten im Leben“. Dieses große Jubiläum wird auch in der Donaustadt bedacht: mit einem Festabend des Heggbacher Werkstattverbundes am Freitag, 5. Oktober, in der Lindenhalle. 500 geladene Gästen, darunter Beschäftigte und deren Angehörige sowie Ehrengäste hat der Heggbacher Werkstattverbund Ehingen eingeladen. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) und die Werkgemeinschaft für psychisch Kranke (WG) machen den größten Part der vier Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung in Ehingen aus.

 Der Heggbacher Werkstattverbund Ehingen ist in der Bevölkerung bekannt: durch regelmäßige Tage der offenen Tür, den Stand bei der Kirbe oder während der „Woche für das Ehrenamt“ sowie bei der Messe „Haus, Heim und Garten“. Nicht zuletzt tritt der Werkstattchor bei der Chorserenade und anderen öffentlichen Ereignissen auf. 

Mit der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Ehingen startete die Geschichte des Heggbacher Wohn- und Werkstattverbundes  in Ehingen, früher als „Heggbacher Einrichtungen“ bekannt. Am 18. Oktober 1976 ging es los mit 24 Beschäftigten und vier Angestellten – sie arbeiteten zunächst  in der Katharinasteige 7, wo heute die WG für psychisch Kranke produziert. Schon seit Anbeginn gehörten namhafte Unternehmen zu den Auftraggebern, beispielsweise Gardena, Burgmaier, Benzing oder Neuweg. In den 80er Jahren erlebte die WfbM Ehingen einen Boom. Das Einzugsgebiet erweitert sich auf den Bereich Zwiefalten, Münsingen, die Laichinger Alb sowie die Gegend um Ingerkingen und Riedlingen. Bald wurde es zu eng in der Katharinasteige und auch in der später eröffneten „Filiale“ in der Röntgenstraße, so dass der Neubau in der Breslauer Straße bald in Planung ging. Der neue Standort in der  Breslauer Straße 24 wurde im Oktober 1998 eröffnet 

In der WfbM Ehingen arbeiten heute 188 Menschen mit Behinderung und 41 Betreuer, fünf FSJler, ein Praktikant sowie 15 Produktionskräfte und zehn Absolventen eines Projekts des Europäischen Sozialfonds. 2007 hat sich die WfbM Ehingen mit der Gesslerhalle weitere Produktionsflächen und neue Zielgruppen erschlossen: Langzeitarbeitslose werden hier in Lohn und Brot gebracht. Fünf Außenarbeitsplätze bei der Firma Liebherr unterhält die WfbM Ehingen außerdem – Integration und Inklusion sind heute wichtige Grundsätze in der Behindertenhilfe.  

Die WfbM Ehingen bietet Menschen mit Behinderung viel mehr als Arbeit: auch einen Förder- und Betreuungsbereich sowie Erwachsenenbildung, Beratung und Begleitung im Alltag.

Ein zweites Standbein hat sich der Heggbacher Werkstattverbund mit der WG für psychisch Kranke geschaffen. Sie wurde in der Katharinasteige im Oktober 1999 eröffnet: mit 15 psychisch Kranken und drei Betreuern. Heute arbeiten hier 106 psychisch Kranke und 19 Betreuer sowie ein Praktikant. 

Für WfbM, WG und Gesslerhalle gibt es vielfältige Arbeitsbereiche, wie Montage, Verpackung, Elektromontage, Kabelkonfektionierung, Metallverarbeitung, Hauswirtschaft, Verwaltungstätigkeiten, Holzarbeiten und Landschaftspflege. Zu den großen Kunden gehören insbesondere Gardena und Liebherr sowie Alfa Tools (Druckmaschinen), Etimex (Kunststoffrohre), MEBA (Bandsägenmaschinen), Meffle (Kunststoffspritzteile)  und Neuweg (Kugellager) sowie die Stadt Ehingen und Behörden (beide in Sachen Landschaftspflege). 

In unmittelbarer Nachbarschaft zur WfbM Ehingen wurde für wohnortnahe Arbeitsplätze auch das Marianna-Bloching-Haus (MBH) gebaut. Dieses gehört zum Heggbacher Wohnverbund. Es bietet seit 1999 insgesamt über 30 Wohnplätze, verteilt auf drei Wohngruppen mit sieben Plätzen. Zu jeder Wohngruppe gehört ein angegliederter Appartementbereich mit je einem Einzel- und einem Doppelzimmer. Es gibt einen Kurzzeitplatz. Im MBH wohnen geistig- und mehrfachbehinderte erwachsene Menschen. Der jüngste Bewohner ist 20, der älteste Bewohner ist 67 Jahre alt. Der Personenkreis ist breit aufgestellt: Schwerst-mehrfach behinderte Menschen mit hohem Pflege- und Hilfebedarf bis hin zu Menschen mit leichterer geistiger Behinderung und teilweise zusätzlicher psychischer Erkrankung. Sie werden betreut und versorgt von Heilerziehungspflegern, Erziehern, einer Krankenschwester, einer Altenpflegerin und Hauswirtschaftskräften. Die St. Elisabeth-Stiftung bildet hier auch Heilerziehungspfleger aus, es gibt Praktikums- und FSJ-Plätze. Die Bewohner besuchen tagsüber die WfbM,  einige sind in der WG.

Die St. Elisabeth-Stiftung hat in Ehingen noch eine vierte Anlaufstelle: in der Lindenstraße ist seit 2002 der Fachdienst Offenen Hilfen vertreten. 30 feste Mitarbeiter erledigen die vielseitigen Aufgaben der „Offenen Hilfen“, davon acht in Ehingen. Unterstützt werden sie von 120 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die in den beiden Landkreisen Alb-Donau  und Biberach eingesetzt sind. Die „Offenen Hilfen“ bieten Kontakt- und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung,  Ambulant Betreutes Wohnen, Betreutes Wohnen in Familien, Familienentlastender Dienst, Freizeiten/Ausflüge, Clubangebote und Unterstützte Kommunikation.

 

 

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