Schließen Menü
27.05.2014
Regionale Wohngruppe Oberdischingen

Die Wohngemeinschaft Leo stellt sich vor

OBERDISCHINGEN – Bratwurst, Blasmusik und kühle Getränke bildeten den Rahmen - Vereine, interessierte Nachbarn und ein Programm speziell für Kinder sorgten für Leben: Die Eröffnungsfeier der neuen Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung "Leo" in Räumen des ehemaligen Gasthauses "Löwen" in Oberdischingen zog am Sonntag viele Anwohner an. So hatte die Veranstaltung bei bestem Wetter einen regelrechten Volksfest-Charakter.

Manch ein älterer Besucher der Eröffnungsfeier konnte sich noch an Faschingsfeiern, Hochzeiten oder Bälle im Löwen erinnern, die früher Publikum aus der ganzen Region anzogen - wo einst Oberdischingens zentrales Gasthaus war, befindet sich jetzt, zusammen mit der Sparkasse, eine Wohngemeinschaft von vierzehn jungen Menschen mit Behinderung. Für die Wohngemeinschaft hat die St. Elisabeth-Stiftung den ersten und zweiten Stock des Hauses angemietet und in Umbaumaßnamen 450.000 Euro investiert - die "Aktion Mensch" steuerte weitere 100.000 Euro bei. Den Namen der WG, "Leo", haben die Bewohner selber gewählt in Anspielung auf den alten Namen des Gebäudes.

Bei der Eröffnungsfeier führten die Bewohner ihre Gäste selbst durch das Haus. Die Räumlichkeiten haben nach dem Umbau den Charakter von modernen Wohngemeinschaften: Jeweils vier bis fünf Bewohner teilen sich eine Küche, Sanitäranlagen sowie ein Wohnzimmer mit gemütlichen Sofas und einem Fernseher. Die Räume sind stilvoll mit Holzoptik, weißem Putz, hellen Grüntönen und Cremefarben ausgestaltet. In den Gemeinschaftsräumen hängen Pläne für Koch- Spül-, Putz- und Waschdienst – normaler WG-Alltag eben. Dabei ist es sehr unterschiedlich, wie selbstständig die Bewohner sind und wie sehr sie sich in die Gemeinschaft einbringen können. Die meisten sind Mitte 20 und arbeiten in Werkstätten für behinderte Menschen in Ehingen und Laupheim, einer ist noch Schüler und vier besuchen das Berufliche Bildungszentrum des Heggbacher Werkstattverbunds.

Wohngemeinschaftsleiter Tobias Rieger begleitet die Bewohner mit einem sechsköpfigen Team. Während seines dualen Studiums zum Sozialwirt bei der St. Elisabeth-Stiftung konnte er bereits am Projekt mitarbeiten. Zum Konzept erklärt Rieger: "Unser Ziel ist es, dass die Bewohner so selbstständig und ihrem Alter entsprechend so normal wie möglich leben können. Dazu gehören zum Beispiel auch Discobesuche oder gemeinsame Ausflüge." Wie sich die Wohngemeinschaft weiterentwickelt, werde sich zeigen: "Wir bereiten die Bewohner darauf vor, dass sie irgendwann in einer eigenen Wohnung mit ambulanter Unterstützung leben können. Ob das bei allen realisierbar ist, wird sich zeigen.“

 

Link kopieren