Schließen Menü
21.08.2014
Wohnpark am Schloss, Bad Waldsee

„Auffällig unauffällig“ zeigt 40 Arbeiten

BAD WALDSEE – Die Fotoausstellung „Auffällig unauffällig“ von Ursula Willershausen ist ab Sonntag, 7. September, im Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee zu sehen. Die Hobbyfotografin zeigt im Foyer 40 Arbeiten, die in der Kurstadt sowie unter der Sonne Spaniens entstanden sind. Die Vernissage um 11 Uhr wird begleitet von Egon Miller am Klavier.

Ihre Kindheit und Jugend hat Ursula Willershausen im Ruhrgebiet verbracht, bevor sie vor 50 Jahren nach Spanien heiratete. Bis heute ist die dreifache Mutter und vierfache Großmutter als Sprachlehrerin in der Nähe von Madrid tätig, verbringt aber jedes Jahr mehrere Wochen in Oberschwaben. „Ich habe einen familiären Bezug in die Region und fühle mich in Bad Waldsee sehr wohl in meinem Ferienappartement“, sagt die Hobbyfotografin und präsentiert einen Teil ihrer Arbeiten, die hier die Wände zieren. Vor einigen Jahren hat sie bereits in der Stadtbuchhandlung ausgestellt.

Ihre Liebe zur Fotografie hat die gebürtige Oberschlesierin verspürt, als sie von ihren Söhnen eine Kamera geschenkt bekommen hat. Bis heute fotografiert Ursula Willershausen mit analoger Nikon-Technik und bearbeitet ihre Bilder nicht am Computer, wie das inzwischen üblich ist bei Profis und Amateuren. „So wie Sie die Fotos sehen, so habe ich sie auch aufgenommen“, erzählt die Seniorin, die eine jugendliche Ausstrahlung hat.

Ursula Willershausen hat einen Blick für die unauffällige Schönheit des Alltäglichen, für das überraschende Zusammenspiel von Formen und Farben, das häufig unerwartet abstrakte Bilder entstehen lässt. Und sie hat eine besondere Wahrnehmung von Strukturen, die sich auf den Kopf gestellt oder gespiegelt neu zu erfinden scheinen. So hat die Wahl-Spanierin auf ihrer Tour durch Bad Waldsee die Spiegelung des Freibad-Kletterturms auf dem Wasser des Stadtsees fotografiert und kaleidoskopartig neu zusammengestellt zu einem völlig abstrakten Gebilde. Niemand kommt auf die Idee, dass es sich hierbei um einen Gegenstand des Alltags handeln könnte.

„Ich mache Fotos von Dingen, die die Menschen mit völlig anderen Augen sehen als ich selbst“, beschreibt Ursula Willershausen ihre Fotografiekunst. Das Beispiel einer Zwiebel belegt dies: „Beim Schälen hat es plötzlich ‚Klick’ gemacht in meinem Kopf und ich habe Fotos gemacht, die das Feldgemüse in einem neuen Licht zeigen.“ In der Tat muss der Betrachter zwei Mal hinschauen, um zu erkennen, dass das Bild nichts Abstraktes zeigt, sondern Zwiebelringe, wie sie von der Natur geformt sind. Ganz ähnlich verhält es sich mit ihren Fotos von Bäumen, Feldern, Sandstränden oder Fachwerkhäusern: Auch hier bildet Willershausen die natürliche Geometrie großformatig ab und ermöglicht damit eine neue Sicht auf die Dinge.

Und manche Fotos bearbeitet sie dann doch nach: Sie schneidet die Aufnahmen nach der Entwicklung im Fachlabor mit der Schere in lange, knapp zwei Zentimeter schmale Papierstreifen und fügt sie von Hand wieder zu Collagen zusammen. „Ich mag einfach das Spiel mit Symmetrien und Asymmetrien“, sagt Ursula Willershausen, die sich schon immer gerne künstlerisch beschäftigt hat. Zuerst hat sie in Öl gemalt, später kam das Töpfern dazu. „Aber die Fotografie begeistert mich am meisten!“ Und das sieht man ihren Fotos an, die in Reih und Glied in ihrer Ferienwohnung hängen und ab Herbst das Wohnpark-Foyer zieren werden.

Zu sehen ist die Ausstellung im Foyer des Wohnparks von 7. September bis 11. Januar 2015: täglich von 9 bis 19 Uhr.

Link kopieren