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21.01.2014
Heggbacher Wohnverbund

Bleibende Spur der Erinnerung in Heggbach

HEGGBACH – Beim alljährlichen Gedenkgottesdienst für die 193 Menschen mit Behinderung, die während des Nazi-Regimes aus Heggbach deportiert und in Grafeneck ermordet wurden, wird am Montag, 27. Januar, um 17.30 Uhr ein neues Buch zum Gedenken vorgestellt. Es ist künftig an der Gedenkstätte in der Heggbacher Kirche einsehbar und bietet den Besuchern Platz für eigene Gedanken.

Als „unwertes Leben“ missachtet, fanden 193 Erwachsene aus Heggbach 1940 im ehemaligen Jagdschlösschen in Grafeneck – von den Nazis zur Tötungsanstalt umfunktioniert – einen grausamen Tod. Der heutige Heggbacher Wohnverbund und die St. Elisabeth-Stiftung wollen dieses traurige Kapitel ihrer Geschichte nicht in Vergessenheit geraten lassen und sehen das Erinnern als aktiven Prozess. Aus dieser Intention erwachte die Idee für das neue Gedenkbuch in der Kirche St. Georg im Hag.

Im Rahmen des alljährlich am 27. Januar stattfindenden Gottesdienstes wird dieses Mal das Gedenkbuch „Spur der Erinnerung“ neu aufgelegt und präsentiert. Es liegt künftig an der Euthanasie-Gedenkstätte in der Kirche aus und wer möchte, kann darin nicht nur Geschichtliches nachlesen, sondern auch eigene Gedanken niederschreiben. „Eine Spur der Erinnerung, die erhalten bleiben soll“, macht Schwester Leonie Voitenleitner vom Pastoralen Dienst in Heggbach deutlich, warum das Buch in ihren Augen so wichtig ist.

Mitgewirkt an dem neuen 140 Seiten starken Werk haben mit Beiträgen Annemarie Strobl, Sprecherin des Vorstandes der St. Elisabeth-Stiftung, Renate Weingärtner, Leiterin des Heggbacher Wohnverbundes und Sr. Mirjam Engst, die den Pastoralen Dienst in Heggbach leitet. „Je größer der historische Abstand wird, desto mehr müssen wir uns bemühen, die Erinnerung und das Gedenken wach zu halten“, schreibt Annemarie Strobl in ihrem Vorwort und drückt damit aus, warum sich Heggbach jedes Jahr bewusst aufs Neue an das traurige Kapitel seiner Vergangenheit erinnert:

 

 

Der Gedenkgottesdienst am Montag, 27. Januar 2014, in der Kirche St. Georg im Hag in Heggbach beginnt um 17.30 Uhr.

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