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05.07.2013
Wohnpark St. Martinus, Blitzenreute

Neue Tagespflege ist willkommen

FRONREUTE-BLITZENREUTE – Wie soll die Dorfmitte künftig aussehen? Darüber haben am vergangenen Montag rund 80 Einwohner von Blitzenreute im Dorfgemeinschaftshaus angeregt diskutiert. Die St. Elisabeth-Stiftung plant eine neue Tagespflege-Einrichtung. Das neue Gebäude soll zusätzlich Büroräume für die Kirchengemeinde und die Sozialstation sowie senioren-gerechte Wohnungen bieten. Im Gespräch sind außerdem Räume für ein Kindernest für Tagesmütter, Bücherei oder vielleicht Café, Laden, Apotheke oder Praxisräume.

Standort der neuen Einrichtung soll das Gelände des früheren Kindergartens und des Schwesternhauses an der Ecke Wolpertswender Straße und Kirchstraße sein, gegenüber vom Wohnpark St. Martinus der St. Elisabeth-Stiftung. Es gehört zum Teil der katholischen Kirchengemeinde, zum Teil dem Krankenpflegeverein Fronreute. Zur Diskussion eingeladen hatte der Krankenpflegeverein zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde, der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und der St. Elisabeth-Stiftung.

„Wunderschön“ findet Christine Reck die Anordnung der Gebäude rund um Kirche und Dorfgemeinschaftshaus. Einen solchen „Anger“ gebe es sonst nirgends, sagt die Architektin der St. Elisabeth-Stiftung. Bei der Analyse der Blitzenreuter Ortsmitte sind ihr vier Aspekte aufgefallen. Zum einen könne man den vorhandenen Anger mit einem weiteren Langhaus entlang der Kirchstraße ergänzen. Von der Wolperts­wender Straße aus gesehen würde es sich anbieten, zwei neue Gebäude zu erstellen, sagt Reck. Sie könnten die Raumkanten halten - passend zu den vor­handenen kräftigen Giebeln.

 

Sehr gut gefallen haben der Architektin auch die „Gängle“ in Blitzenreute – „ein typisch oberschwäbisches Kleinod“. Zusätzliche Gängle könne man anlegen, wenn man zwei Gebäude auf dem Grundstück verteilt. Als vierten Aspekt hat die Architektin bemerkt, dass der Ortsmitte ein „Entree“ fehlt. Zusammen mit dem zweige­schossigen Teil des Wohnparks St. Martinus könne ein neues Gebäude eine „Torsituation“ schaffen mit Blick auf den Anger an der Kirche. Architektin Reck hat für die verschiedenen Nutzungsideen mehrere mögliche Grundrisse vorgestellt.

 

„Sehr gelungene Planung“

 

In der Diskussion hat sich gezeigt, dass die geplante neue Tagespflege der St. Elisabeth-Stiftung im Ort sehr erwünscht ist. Ebenso erwünscht wäre eine Physiotherapie-Praxis im neuen Gebäude. Die Bücherei sollte vergrößert und um einen Leseraum für Kinder und Jugendliche erweitert werden, regen die Bürger an. Der katholischen Kirchengemeinde ist es wichtig, dass ihre Büroräume Verbindung haben mit den Räumen der Sozialstation. Kirchengemeinderat Jürgen Ams lobte die „sehr gelungene Planung“.

 

Sorgen macht den Bürgern, ob sich für neue Angebote, wie Apotheke, Physiotherapie-Praxis, Laden oder Café, Betreiber finden lassen. Vielleicht könne man ein Café ähnlich wie den bestehenden Dorfladen mit einer Genossenschaft angehen, schlägt Josef Schaut vom Krankenpflegeverein vor. Ohne ehrenamtliches Engagement sei das ganze Projekt der belebten Ortsmitte nicht möglich. Wie gut das funktionieren könne, sehe man am Förderverein des Wohnparks St. Martinus.

 

„Die Tagespflege richten wir ein“, sagt Matthias Ruf, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung. Für die weiteren Bedürfnisse der Ortschaft müsse die Dorfgemeinschaft sich auch selber einsetzen. Noch sei nichts festgelegt. „Helfen sie mit, Pächter für Apotheke, Physiotherapie, Laden und Café zu finden“, fordert Wolfgang Peetz, Vorsitzender des Krankenpflegevereins, die Blitzenreuter Bürger auf. „Das sind alles Dinge, die uns das Leben erleichtern.“

 

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