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08.07.2010
Heggbacher Wohnverbund

"Um mich herum ist alles Freude" in Heggbach

HEGGBACH (cf) - Am Dienstag haben die Schützendirektion, die Kleinen Schützentrommler und -pfeifer, die Kleine Schützenmusik und der Fanfarenzug der Matthias-Erzberger-Schule den Bewohnern in Heggbach wieder einmal ihre Aufwartung gemacht und Ständchen gespielt. Aus den eigenen (Heggbacher) Reihen wirkten die Trommler- und die Müllergruppe mit. Die Freude war bei Gästen und Akteuren groß. Den Brauch gibt es seit den 50er Jahren.

Zum einen geht es bei dem jährlich gepflegten Besuch als Vorgeschmack auf das Schützenfest um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Zum anderen bedeutet der Auftritt eine Tradition. Sie geht zurück auf eine Schlüsselfigur namens Professor Ditterle. Der ehemalige Oberstudienrat am Wieland-Gymnasium Biberach lebte, nachdem seine Frau und sein einziger Sohn gestorben waren, in Heggbach. Auch weil ihn eine Krankheit an den  Rollstuhl gefesselt hatte. Sein Freund, Fritz Thierer, ehemaliger Vorsitzender der Schützendirektion, befand sich damals auf Werbetour für das Schützenfest, unterwegs vom Illertal zurück nach Biberach. „Dabei kam ihm die Idee, seinem Freund und früheren Lehrer-Kollegen in Heggbach einen Besuch abzustatten“, erinnert sich der Zeitzeuge Fritz Kolesch. Menschen mit Behinderung und Betreuer seien damals schon begeistert gewesen.

Ähnlich heute: Adolf Ilg, Leiter des Heggbacher Wohnverbundes, ging am Dienstagabend in seiner kurzen Ansprache auf das Leitmotiv der Hl. Elisabeth "Ihr sollt die Menschen fröhlich machen" ein. Auch der Anfang des Schützenlied-Festes "Rund um mich her ist alles Freude" stehe für den Schützenauftakt als fröhliche Veranstaltung mit Musikern, die alle Jahre wieder Freude und Fröhlichkeit nach Heggbach bringen. Ilg stellte außerdem den Zusammenhang her, dass die Schützendirektion wie damals die Hl. Elisabeth Rosen verteilt.

Klaus Bott, Vorsitzender der Schützendirektion,  griff den Gedanken der Inklusion auf und bezeichnete die Teilnahme der Trommler und der Müllergruppe als gelungene Beispiele. Er schätzt die Präsentation dieser beiden Gruppen als qualitativ hochwertig und lobte alle beteiligten und verantwortlichen Mitarbeiter von Heggbacher Wohn- und Werkstattverbund.  Bott ergänzte, dass es den Menschen mit Behinderung Würde und Inklusion gebe, am Schützenfest auf diese Art beteiligt zu sein. Es finde ein Einbinden statt, weg von der Abgrenzung.

 

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