Schließen Menü
28.10.2014
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

Ausstellung von Andreas Reiner

STUTTGART/BIBERACH – Menschen mit Behinderungen fotografieren Menschen mit Behinderungen: Der Biberacher Fotograf Andreas Reiner hat ein spannendes Projekt verwirklicht, das seit kurzem in der Landeshauptstadt präsentiert wird. Im Haus der Caritas in Stuttgart sind bis Ende Januar Fotos von Andreas Reiner zu bestaunen.

Caritasdirektor Prälat Wolfgang Tripp war bei der Vernissage ebenso unter den Gästen wie mehrere der Fotomodells, die beim Projekt des Biberacher Künstlers mitgewirkt haben. Simon Eitel, Leiter des Referats Kommunikation der St. Elisabeth-Stiftung, erläuterte den Entstehungsprozess der Bilder. Andreas Reiner ist Fotograf und Bildjournalist mit einem eigenen Studio in Biberach. Der Name der Ausstellung „sichtlichmensch“ ist Programm, denn Andreas Reiner stellt bevorzugt Menschen in den Mittelpunkt, die sonst am Rand der Gesellschaft stehen.  Reiner hat Sterbende in einem Hospiz begleitet oder den Alltag in einer psychiatrischen Klinik.  Seine Fotoreportage über die Ulmer Boxerin Rola El-Halabi, die von ihrem Stiefvater angeschossen wurde, druckte der „Stern“. Reiner ist ein Quereinsteiger, als Zimmermann lernte er erst nach einer Krankheit das Handwerk des Fotografen. Seine Arbeitsweise ist tiefgründig: „Fotografie bedeutet für mich nicht, wie schon so oft und gerne zitiert, den Moment festzuhalten, sondern mit dem Auge zu denken.“ „Das ist der Auslöser, da einfach drauf drücken“ – knappe Anweisungen reichten aus, der Fotograf stellte die technischen Voraussetzungen und schon ging es los.  Die Menschen mit Behinderungen porträtierten sich begeistert selbst oder gegenseitig. Wichtig war Andreas Reiner, dass sich Fotograf und Model kennen: „Das gegenseitige Vertrauen war sehr wichtig.“  Die präsentierten Fotos sind authentisch und professionell. Auf die Idee, sich selbst als Fotograf zurückzunehmen und Menschen mit Behinderungen werkeln zu lassen, kam Reiner durch eine Freundschaft mit Helmuth Nemitz. Er lebt in der Wohngruppe Simon des Heggbacher Wohnverbundes in Biberach. Insgesamt 80 Menschen mit Behinderungen waren am Projekt beteiligt.  Einige wohnen im Heggbacher Wohnverbund, einige arbeiten im Heggbacher Werkstattverbund in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Beide Bereiche gehören zur St. Elisabeth-Stiftung, sie beschäftigt 1700 Mitarbeiter zwischen Ulm und Bodensee. Seit 1999 führt die Stiftung die karitative Arbeit des Ordens der Franziskanerinnen von Reute fort. Zu den Geschäftsbereichen gehören neben Behindertenhilfe, Altenhilfe, Gesundheits- sowie Kinder- und Jugendhilfe. Am Institut für Soziale Berufe gGmbH Stuttgart ist die St. Elisabeth-Stiftung beteiligt.

 

 

 

 

Bis 31. Januar 2015 können die Fotos nach Voranmeldung unter Mail  empfang@caritas-dicvrs.de oder Telefon 0711 26331346 montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr im Haus der Caritas in Stuttgart-Ost besichtigt werden.

Link kopieren