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28.07.2017
Schule St. Franziskus, Ingerkingen

Feuerwehr-Übung in der Schule St. Franziskus

SCHEMMERHOFEN-INGERKINGEN – Hurra, die Schule brennt! Nein, das hat keiner gerufen. Die Kinder und Jugendlichen von der Schule St. Franziskus gehen offenbar gern zur Schule. Den Einsatz der Feuerwehr haben sie und ihre Gäste trotzdem begeistert verfolgt. Die Lösch- und Rettungsübung war der Höhepunkt des Kinderfests an der Schule.

Bei einer großen Feuerwehrübung brannte ein Teil der Schule St. Franziskus auf Kommando. Daraus wurde ein Ereignis für die ganze Familie. Foto: Jürgen Emmenlauer/St. Elisabeth-Stiftung

Explosion in der Küche, alles verraucht – und noch sechs Personen im Gebäude vermisst. Dieses Szenario hat die Feuerwehr Ingerkingen zusammen mit den Wehren aus Alberweiler, Altheim, Aßmannshardt, Ingerkingen, Schemmerberg und Schemmerhofen im vorderen Teil des Schulgebäudes geübt. Anders als im Ernstfall hat vorher Wolf-Dieter Korek, Leiter des Geschäftsbereiches Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung, mit Mikrofon die wartenden Zuschauer begrüßt.

„Wir werden jetzt Alarm auslösen“, sagt Kommandant Kurt Heine von der Freiwilligen Feuerwehr Ingerkingen. Um 13.03 Uhr greift er nach seinem Handy und ruft die Leitstelle an. „Da ist gerade einiges los“, berichtet er dem Publikum. „Wir müssen warten, aber wir kommen zeitnah dran.“ „Im Ernstfall ginge das schneller, da würde man die 112 wählen“, erklärt Gastgeber Korek. „Was wird denn nun abgefackelt?“, will ein Jugendlicher wissen. Als seine Freunde antworten wollen, tutet bereits Heines Funkmeldeempfänger. Es ist 13.07 Uhr.

„Jetzt fahren die Kollegen zuhause los“, erklärt der Kommandant. Zwei Minuten später rollt das erste Feuerwehrauto aus Ingerkingen mit Tatütata in den Hof. Nach drei weiteren Minuten folgt das nächste, dann kommen in kurzer Folge vier weitere Feuerwehrautos. Feuerwehrleute entrollen lange Schläuche. Andere legen Atemschutzmasken und Sauerstoff-Flaschen an. Aus der Schultür dringt dichter Qualm.

 

Wenig später bringen die Feuerwehrleute die ersten Verletzten aus dem Gebäude und stellen die Tragen auf dem Schulparkplatz ab. Die Helfer vom Roten Kreuz bauen bereits ein Zelt auf. Einer der Verletzten stößt lautes Schmerzgeheul aus, andere liegen da wie ohnmächtig. Einer trägt einen blutigen Schnitt auf die Stirn geschminkt. „Guck mal Mama, der blutet“, sagt ein kleines Mädchen betroffen. Zusammen mit anderen kleinen Kindern drängt es sich dicht an die Verletzten. „Guck mal, da spritzen sie“, ruft ein Junge und schon rennen alle Kinder zum Haupteingang, an dem ein Feuerwehrmann eine lange Fontäne hoch in den Himmel spritzt. Für die Kinder und Jugendlichen ist das Ganze ein tolles Spektakel. Sie drängen sich an die Fenster des Gebäudes, um nichts zu verpassen. Auch von oben wird das Geschehen verfolgt: Lehrer Robert Stirner macht per Drohne Luftbilder vom Feuerwehr-Einsatz. Später gibt es für die Kinder und Jugendlichen Rundfahrten mit den Feuerwehr-Autos.

Zwischen Kindern, Jugendlichen und Eltern sind auch einige prominente Gäste aus der Politik zu finden. Zum Beispiel der CDU-Bundestagsabgeordnete und langjähriges Mitglied im Schulförderverein, Josef Rief. „Es ist mir wichtig, den Neubau der Schule zu unterstützen“, sagt er. „Die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen werden hier bestmöglich gefördert.“ Auch die grüne Landtagsabgeordnete Petra Krebs lobt die Schule als „tolle Einrichtung“ und Ausgangsbasis“ für gelingende Inklusion. Sie betont: „Besondere Menschen brauchen besondere Räume.“

Der verräucherte vordere Teil des Schulgebäudes wird nach der Feuerwehr-Übung abgerissen und durch einen neuen Anbau ersetzt. Denn die Schule St. Franziskus braucht dringend mehr Platz – vor allem für die Schüler mit schweren Mehrfachbehinderungen. Weil dafür Spenden benötigt werden, bot Schüler Dominik ohne Worte und mit umso mehr Charme Zimmermannsbleistifte zum Kauf an. 5 Euro pro verkauften Bleistift flossen in den Spendentopf.

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