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20.09.2017
Schule St. Franziskus, Ingerkingen

Spatenstich für neuen Trakt

INGERKINGEN - An der Schule St. Franziskus in Ingerkingen wird jetzt so richtig „in die Hände gespuckt“. Mit Beginn des Schuljahrs begannen die Arbeiten für den auf 7,5 Millionen Euro veranschlagten Um- und Neubau. Der Spatenstich am Montag, 18. September, mit zahlreichen Gästen geriet zum erwartungsfrohen Auftakt des lange in der Schwebe befindlichen Projekts, das bis Ende 2018 bezogen werden soll.

v.l.n.r. Christoph Frischle (Bauunternehmung Frischle), Claudia Heymann (Elternbeiratsvorsitzende), Sebastian Reiser (Schulsprecher), Berthold Braunger (Büro Braunger Wörtz), Wolf-Dieter Korek (St. Elisabeth-Stiftung), Bernhard Buck (Schulleiter) mit Schüler Kevin, Martin Gerster (SPD-Bundestagsabgeordneter), Mario Glaser (BM Schemmerhofen), MdB Josef Rief (CDU-Bundestagsabgeordneter) und Vorstand Peter Wittmann. Foto: Jürgen Emmenlauer/St. Elisabeth-Stiftung

„Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“, sang die Schülerschar um Fachlehrerin Regina Battista im Innenhof des Schulkomplexes und sorgte so für Schwung und gute Laune. Der Gassenhauer war der fröhliche Abschluss der Feierlichkeit zum Baustart mitsamt symbolischem Spatenstich, den Schulfamilie, Vertreter der St. Elisabeth-Stiftung und externe Gäste gemeinsam auf dem Schulhof zelebrierten. Schemmerhofens Bürgermeister Mario Glaser unterstrich die Tragweite der anstehenden Baustelle für den Ortsteil Ingerkingen. Sie bedeute die Fortschreibung der mehr als hundertjährigen Geschichte dieser Einrichtung am Ort, die fest zu diesem gehöre, ja seine Mitte bilde: „Wir sind stolz auf diese Schule“, sie bedeute nicht zuletzt „gelebte Kooperation“.

Künftig wird sich diese Zusammenarbeit sogar noch sehr viel direkter manifestieren können. Denn die Mensa, die im Zuge des Neubaus entstehen wird, werde auch der Bürgerschaft der Gemeinde zur Verfügung stehen, etwa für Veranstaltungen und Feiern, erklärte Bernhard Buck, Schulleiter der von der St. Elisabeth-Stiftung getragenen Freien Ganztagesschule für Kinder und Jugendliche mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen. Besser nutzbar für Externe sei künftig zudem die Schwimmhalle von St. Franziskus, da sie einen separaten Eingang erhalte.

Wolf-Dieter Korek, Leiter des Geschäftsbereichs Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung, ging in seiner Ansprache auf die schwierigen Weg bis zum Baustart ein. Sechs Jahre vergingen seit Planungsbeginn, bis die Finanzierung gesichert war. Den größten Teil der Gesamtkosten von 7,5 Millionen Euro werde die Stiftung selbst tragen müssen. Das Land steuert 441.000 Euro bei, 300.000 Euro erhofft sich die Stiftung über Spenden einzunehmen. Anwesend waren mit Helga Reichert und Adrian Kutter auch Schulpaten, die dafür kräftig die Werbetrommel rühren wollen. Daneben vertreten waren die beiden Bundestagsabgeordneten Josef Rief und Martin Gerster, sie sind ebenfalls Schulpaten.

Außer der Mensa sind in dem quadratischen Baukörper, entworfen vom Ulmer Architekturbüro Braunger Wörtz, sieben Klassenzimmer sowie Therapie- und Verwaltungsräume untergebracht.

Aufgrund der besonderen Bedürfnisse der betreuten Schülerinnen und Schüler, darunter Rollstuhlfahrer und „Kinder mit herausfordernden Verhaltensweisen“, entstehe ein größerer Raumbedarf, als er über das Schulraumförderprogramm des Landes als zuschussfähig anerkannt werde. „Wir benötigen zusätzliche Räume und Nischen als Rückzugsmöglichkeiten, Lernräume, breitere Gänge, mehr Toiletten und Pflegeräume“, dröselt Sonderschullehrer Robert Stirner den Mehrbedarf auf, den zum überwiegenden Teil die Stiftung selbst wird finanzieren müssen. Von einer „komplizierten Abstimmung mit der Förderbehörde“ sprach Korek.

Die Schule St. Franziskus besuchen derzeit 125 Schützlinge, von denen rund 70 zu Hause wohnen, die anderen in Wohngruppen der St. Elisabeth-Stiftung gleich neben der Schule. Das aus den 1970er Jahren stammende Haus St. Raphael soll abgerissen und durch einen Neubau mit 54 Plätzen ersetzt werden. „Wir warten derzeit auf den Förderbescheid“, sagte Korek. Das „alte“, in selber Zeit entstandene Schulgebäude, solle dann nach Abschluss der Arbeiten für den benachbarten Neubau so saniert werden, dass es noch bis zu zehn Jahre genutzt werden kann, so der Geschäftsführer weiter. Danach werde entschieden – Neubau oder ersatzloser Abriss? Abhängig sei dies nicht zuletzt davon, welche Möglichkeiten oder auch Grenzen sich im Zuge der Politik der Inklusion bis dahin ergeben.

 

INFO: 300.000 Euro hofft die St. Elisabeth-Stiftung über Spenden einzunehmen. Wer die Aktion unterstützen möchte: Die St. Elisabeth-Stiftung hat dafür die Spendenaktion „Schule St. Franziskus – bauen Sie mit“ ins Leben gerufen: St. Elisabeth-Stiftung, Konto-Nr. DE18750903000000300500, LIGA-Bank Stuttgart, BIC GENODEF1M05, Verwendungszweck Bau SSF, Onlinespende unter www.bauen-sie-mit.de

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