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12.02.2015
Heggbacher Werkstattverbund

Zertifikate feierlich überreicht

LAUPHEIM - Der berufliche Abschluss markiert eine wichtige Lebensetappe. Grund genug, diesen Wendepunkt in einem feierlichen Rahmen herauszustellen. Im Schloss Laupheim wurden jetzt den Absolventen der Berufsbildungsbereiche der St. Elisabeth-Stiftung (BBZ), der LWV Eingliederungshilfe Tannenhof und der Lebenshilfe Ulm/Neu-Ulm ihre Abschlusszertifikate überreicht.

Hinterher, nach einem fast zweistündigen Festakt, empfing Harald Gehring, der Organisator und Leiter des BBZ Laupheim, mehr als ein dickes Lob für die gelungene Veranstaltung: „ansprechende Form“, „toll gemacht“, „Gibt nochmals einen Ruck.“. Geboten war viel Abwechslung. Eine swingende musikalische Untermalung fehlte ebenso wenig wie eine kräftigende „Pausenbrotzeit“, schließlich waren hohe Anstrengungen und gute Leistungen zu belohnen.

Die insgesamt 80 Absolventen der Berufsbildungsbereiche der St. Elisabeth-Stiftung, der Lebenshilfe Ulm und der LWV Eingliederungshilfe Ulm („Tannenhof“), zwischen 25 und 62 Jahre alt, haben allesamt eine 27-monatige Ausbildung durchlaufen. Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, die Urkunden persönlich in Empfang zu nehmen, meist in Begleitung von Eltern, Geschwistern und Verwandten.

Gehring stellte in seiner Ansprache heraus, dass sie mit ihren Abschlusszertifikaten nunmehr eine offizielle Landesurkunde in der Tasche haben. Für den Leiter des Beruflichen Bildungszentrums des Heggbacher Werkstattverbunds ein weiterer Beleg für den stark gewachsenen Stellenwert der Berufsfindung bei Menschen mit geistiger Behinderung.

Vieles habe sich geändert, seit 1974 die ersten Werkstätten für Behinderte ins Leben gerufen wurden, hob Gehring zu einem kurzen Rückblick an. Sei es in den frühen Jahren in erster Linie darum gegangen, Menschen mit Behinderung „in die Produktion“ zu bekommen, genieße in der Ausbildung der Punkt „Bildung“ heute einen sehr viel höheren Stellenwert. Den ersten großen Einschnitt führte er auf die Änderungen im Sozialgesetzbuch im Jahr 2001 zurück. „Damals wurde das bisherige Arbeitstraining abgelöst und der Berufsbildungsbereich geboren.“ Seit 2010 würden die Arbeitsagenturen „die Spielregeln“ vorgeben in Gestalt von Ausbildungsplänen. Darin stünden die Forderung individueller Fähigkeiten und Kompetenzen wie auch Fragen der Alltagsbewältigung im Vordergrund. Seit 2012 dürften allein noch Bildungsträger in diesem Bereich tätig sein. „Mit der Einführung eines landesweit einheitlichen Zertifikats haben wir 2014 einen weiteren Meilenstein erreicht“, erklärte Gehring.

Ralf Gleißner und Lothar Scherhaufer, Reha-Berater der Arbeitsagenturen Biberach und Ulm, unterstrichen die Effekte des neuen Systems: „Es zeigt uns sehr deutlich, welche Qualifikationen bei den Absolventen vorhanden sind.“ Mitunter gelinge es sogar, Absolventen in den regulären Arbeitsmarkt zu vermitteln.

Dass sogar der anschließende „Marathon“ mir der Überreichung der Urkunden die Ohren aller rund 140 Anwesenden im Saal fand, verdankt sich der einfühlsamen Art von Karin Mohr (Stadt Ulm), von Werner Ege (Landratsamt Alb-Donau) und von Frank Gmeinder (Landratsamt Biberach). Nicht nur, dass die Behördenvertreter eine ganze Reihe der Absolventen persönlich kennen. Es war ihnen zudem ein Anliegen, an alle einige sehr persönliche Worte zu richten. Beim Posieren für die Gruppenfotos  herrschte denn auch entspannte Freude.

 

 

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