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11.11.2013
Heggbacher Werkstattverbund

Besucher nehmen Arbeitsalltag in Augenschein

LAUPHEIM – Das neue Kompetenzzentrum Mechanische Fertigung (KMF) des Heggbacher Werkstattverbunds in Laupheim stand am Sonntag, 10. November, für die Bevölkerung offen. Zahlreiche Besucher informierten sich über den metallverarbeitenden Bereich.

Eigentlich wollte Christina Ruf gar nicht mitkommen zum Tag der offenen Tür. „Kenn ich alles schon“, sagt die Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen, die gleich um die Ecke vom KMF arbeitet. Im neuen Kompetenzzentrum Mechanische Fertigung (KMF) in Laupheim sind die metallverarbeitenden Bereiche der Werkstätten Biberach, Heggbach, Ehingen und Laupheim auf 1800 Quadratmetern gebündelt. 40 Menschen mit Behinderung und acht Mitarbeiter arbeiten in der Fockestraße 11 an 16 CNC-Bearbeitungszentren und vier CNC-Drehmaschinen.

Doch als sie und ihre Familie von Mitarbeiter Gerhard Ehe durch die sanierten Hallen des ehemaligen Colep-Gebäudes geführt wird, freut sie sich über das rege Interesse des Vaters. „Hier fräsen wir unter anderem für die Automobilindustrie“, sagt Ehe und hält eine Motorhalterung in die Runde. „Da prüft bei Handtmann keiner mehr nach.“ Ähnlich sei es auch an der nächsten Maschine, an der Filtergehäuse für Weishaupt gefräst werden. „Die Gehäuse entstehen hier und das Innenleben bekommen sie in der Heggbacher Werkstatt.“ So folgt der Heggbacher Werkstattverbund dem Ruf der Industrie nach Komponenten. „Früher haben wir nur die Teile geliefert.“

Der Vater von Christina Ruf möchte wissen, wie die Beschäftigten das leisten können. Und Gerhard Ehe entgegnet herzhaft: „Viele arbeiten schon seit mehr als 20 Jahren im Metallbereich, die wissen genau, wo man hinlangen muss.“ Und für die Jüngeren gibt es seit 2009 das Berufliche Bildungszentrum (BBZ), ebenfalls in der Fockestraße 11 angesiedelt. Auch bei Carola Seidel vom BBZ steht die Tür an diesem Sonntag offen. Rund 40 Teilnehmer probieren dort in zwei Jahren die unterschiedlichsten Arbeitsfelder aus, um anschließend einen der Eignung entsprechenden Arbeitsplatz in einer der Werkstätten oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu beginnen. An diesem Tag sitzen jedoch die Besucher an den Computern oder probieren Montageübungen selbst aus.

Währenddessen sitzt Familie Ruf mit zahlreichen anderen Besuchern bei Kaffee,  Kuchen und Musik von Armin Thumm in der Halle beisammen. Soeben ist der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster angekommen. Peter Reißig, Leiter des Werkstattverbunds, führt Gerster vorbei an den Stellwänden, die über den Umbau der Halle informieren. Dann zeigt Reißig ihm dieselben Teile, die eben noch von Familie Ruf bestaunt wurden. Und Gerster hört mit ebenso viel Interesse zu.

 

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