St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee
Hauswirtschaft schafft Lebensqualität
BAD WALDSEE – „Nähren, Wohnen, Kleiden, Schlafen – da drauf baut alles andere auf“, sagt Christine Klöber. „Ohne Hauswirtschaft funktioniert es nicht.“ Die Dozentin hat kürzlich beim Fachtag Hauswirtschaft der St. Elisabeth-Stiftung über „Hauswirtschaftliche Dienstleistungen - professionell dargestellt“ informiert. Elisabeth Lauterbach von der neu geschaffenen Stabsstelle Hauswirtschaft hatte zusammen mit „pro nobis“, dem Fortbildungsangebot der St. Elisabeth-Stiftung, zu diesem Fachtag eingeladen. Teilnehmerinnen waren die Verantwortlichen für die Hauswirtschaft in den Einrichtungen der Stiftung. Katharina Vannahme, Seelsorgerin der St. Elisabeth-Stiftung, hat den Fachtag in der Stiftungszentrale in Bad Waldsee mit einem geistigen Impuls eröffnet.
„Was ist am 21. März?“, fragt Dozentin Klöber in die Runde. „Nicht nur Frühlingsanfang.“ Die Dozentin erinnert an den Welttag der Hauswirtschaft und fordert ihre Zuhörerinnen auf, an diesem Tag ihren Berufsstand zu präsentieren. „Hauswirtschaft – das kann ja jeder machen“, so sehe derzeit das Image ihres Berufs in der Öffentlichkeit aus. Um das zu ändern, sollten die Verantwortlichen in der Hauswirtschaft zeigen, wie anspruchsvoll, vielfältig und wertvoll ihre Arbeit ist. Nicht umsonst laute ein Slogan des Berufsstandes: „Hauswirtschaft schafft Lebensqualität“.
Mehr Wertschätzung habe der „Dienst im Schatten“ bitter nötig. Denn die Hauswirtschaft sei ein aussterbender Beruf. „Sie alle werden garantiert keine Berufsnachfolger haben, wenn sie in den Ruhestand gehen“, kündigt die Dozentin den Seminarteilnehmerinnen an. Die Anzahl der Auszubildenden könne den Bedarf bei weitem nicht decken. „Und wer macht dann unsere Arbeit?“ Höchste Zeit, die Leistungen der Hauswirtschaft bewusster darzustellen, findet Klöber.
Vielfalt an Gesetzen und Verordnungen
Dass es sich um eine anspruchsvolle Aufgabe handle, zeige schon die Vielfalt an Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien und Empfehlungen, die die Verantwortlichen in der Hauswirtschaft in ihrem beruflichen Alltag berücksichtigen müssen. Vom Infektionsschutzgesetz über die Lebensmittelhygiene-Verordnung bis zu Unfallverhütungsvorschriften. „Sie sind verpflichtet, sich ständig über Neuerungen und Änderungen zu informieren“, mahnt Klöber. Dazu dienten Fortbildungen, Fachzeitschriften, Fachbücher und der direkte Kontakt mit Behörden.
Im Seminar hat die Dozentin aktuelle Änderungen der Gesetzeslage vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen Schulungsmaterial dazu erarbeitet. Mit diesem Material können die Verantwortlichen nun ihre Mitarbeiterinnen schulen. Dabei gehe es nicht nur darum, dem Gesetz Genüge zu tun, sagt Klöber. Als Verantwortliche und Multiplikatorinnen müssten sie auch aus eigener Ethik hinter den Vorschriften stehen.
Schöpfungsgedanke in der Abfallvermeidung
Als Beispiel dafür nannte sie das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Nach seiner neuesten Fassung beginnt die Vermeidung von Verpackungsmüll schon vor dem Einkauf: „Kaufe ich Marmelade im großen Eimer, im kleinen Eimer oder in Portionspackungen?“ Bei der Abfallvermeidung könnten die Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung noch einiges verbessern, geben die Teilnehmerinnen zu. „Dabei kann man richtig Geld sparen“, bemerkt eine, die anderen nicken. Dozentin Klöber ergänzt, dass bei Fragen der Abfallvermeidung auch der Schöpfungsgedanke zum Tragen komme, der in der St. Elisabeth-Stiftung eine große Rolle spiele.