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09.03.2018
Heggbacher Wohnverbund

Feuerwehren bilden sich in Heggbach fort

HEGGBACH - Einen gehaltvollen Seminartag erlebten Feuerwehrmänner aus der Umgebung in Heggbach.

Der Notfallplan regelt, was zu tun ist, sollte in einem der Gebäude in Heggbach ein Brand ausbrechen. Fünf Prozent der Beschäftigten sind als Brandschutzhelfer geschult und verstehen sich etwa in der Bedienung von Feuerlöschern. Die Leitungen führen bei Brandereignissen die Regie bei der Evakuierung und übergeben der „Rettungsgruppe“ die betreffenden Personen so lange, bis die Einsatzkräfte der umliegenden fünf Feuerwehren eintreffen. An ihren gelb-roten Westen wären die Leitungen für die aus Laupertshausen, Maselheim, Sulmingen, Äpfingen oder auch noch aus Biberach herbei gerufenen Einsatzkräfte sofort erkennbar.

Schon vor geraumer Zeit erarbeitet standen nun die „Aufgaben der Rettungsgruppe“ bei der Veranstaltung „Retten und Betreuen von Menschen mit Behinderungen“ auf dem Prüfstand. Gleichzeitig wurden die 50 Feuerwehrleute mit den Perspektiven von Menschen mit Behinderungen vertraut gemacht, mit ihren meist eingeschränkten Sinneswahrnehmungen: „Was kann ich ihm oder ihr zutrauen?“ - oder wie geht es bei herausforderndem Verhalten. Die Feuerwehrleute erfuhren beispielsweise, dass Rollstühle „als Teil des eigenen Körpers“ begriffen würden, dass etwa das Vermissen einer Kuscheldecke Schwierigkeiten hervorrufen könne und dass es generell besonderer Geduld bedürfe und „langsamen Redens“. Auf jeden Fall müsste trotz der gebotenen Eile versucht werden, einen Kommunikationsfaden herzustellen, um panische Reaktionen zu vermeiden.

In den praktischen Teilen der Veranstaltung trainierten die Feuerwehrmänner schließlich die Evakuierung mit der Schleifkorbtrage und mit den installierten Evakuierungstüchern, zudem die Übergabe von Rollstuhlfahrern beim Einsatz der Drehleiter.

Die dritte Sektion schließlich hatte in Marc Neut, Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit und Brandschutzbeauftragter der St. Elisabeth-Stiftung, am Standort sowie seinem Kollegen Karl Utz aufmerksame Zuhörer. Hier prüften die Mitwirkenden die bereits bestehenden „Aufgaben der Rettungsgruppe“ auf Herz und Nieren. „Ihre Beiträge dienen dazu, unser Evakuierungskonzept zu verbessern.“

Am Ende der Veranstaltung, deren Regie und Moderation die Firma „Fire Circle“ übernommen hatte, zog Neut ein überaus positives Resümee. Als Schwachpunkt des vorhandenen Konzepts sei insbesondere die Kommunikation zwischen der internen „Rettungsgruppe“ und der externen Einsatzleitung identifiziert worden. „Wie könnte man sich im Fall der Fälle schnell und verlässlich gegenseitig erreichen?“ Diese Frage wird nun von allen Beteiligten erörtert und fließt in ein überarbeitetes Rettungskonzept ein. Bereits am 28. April gibt es ein weiteres Treffen mit den Feuerwehren. Der Kreis werde dann um die rund 40 Mitarbeiter umfassende Rettungsgruppe sowie die Abteilungs- und Gruppenleiter aus Heggbach erweitert.

 

 

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