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03.07.2015
Gemeindepsychiatrische Zentrum

Wichtige Anlaufstelle für Menschen mit einer psychischen Erkrankung

BIBERACH – Caritas, Diakonie, ZfP Südwürttemberg und St. Elisabeth-Stiftung haben zusammen mit Landrat Dr. Heiko Schmid und vielen weiteren Gästen die Einweihung des Gemeindepsychiatrischen Zentrums (GPZ) Biberach gefeiert. Im GPZ sind vielfältige Angebote für Menschen mit einer psychischen Erkrankung unter einem Dach gebündelt.

In einer ökumenischen Feier haben Pfarrer Peter Schmogro für die evangelische und Diakon Damian Walosczyk für die katholische Kirche das Haus eingeweiht - das neue GPZ und seine Angebote hatte vorher viel Lob erhalten: „Wir sind stolz auf unser Haus“, sagte Rudolf Letang, Mitglied des Werkstattrats. „Ich freue mich, dass es endlich gelungen ist, die Angebote unter einem Dach zu vereinen“, betonte Landrat Dr. Heiko Schmid in seiner Ansprache.

Die St. Elisabeth-Stiftung hat über zwei Millionen Euro in den Umbau des Gebäudes investiert. „Es ist ein sehr angenehmes Ambiente entstanden – das ist gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen wichtig“, sagte Stiftungsvorstand Annemarie Strobl.

Eine Fragerunde band verschiedene Perspektiven mit ein. Auch Karl-Heinz Schmidt, Sprecher Psychiatrieerfahrene, lobte das neue GPZ – aber er forderte auch, mit den Angeboten noch mehr in die Fläche gehen: „Die Leute sollten nicht mehr von Schwendi aus in die Tagesklinik nach Biberach fahren müssen.“

Ute Villinger saß als Vertreterin der Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen auf dem Podium: „Das GPZ ist ein Zeichen, dass die Anerkennung für psychisch Kranke in der Gesellschaft zunimmt“, sagte sie. „Ich begrüße es, dass Angehörige heute nicht mehr Schuld für eine psychische Erkrankung gegeben wird – wir wünschen uns aber,  noch mehr eingebunden zu werden.“

Dr. Helmtraud Kantor, innerhalb des ZfP Südwürttemberg ärztliche Leiterin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Donau Riss, hob die kurzen Wege zu den Kooperationspartnern hervor: „Für uns ist das GPZ wichtig als Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen nach einem Krankenhausaufenthalt.“

Pfarrer Peter Schmogro, Diakoniepfarrer des Evangelischen Kirchenbezirks Biberach, plädierte für individuelle Lösungen für jeden Menschen mit einer psychischen Erkrankung, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Inklusionsdebatte: „Für den einen ist es der beste Weg, so schnell wie möglich auf den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren – andere brauchen einen geschützten Rahmen.“

„Das GPZ hat im neuen Gebäude sehr gute Voraussetzungen für seine Arbeit“, hob Peter Grundler, Regionalleiter der Caritas Biberach-Saulgau, hervor und erinnerte gleichzeitig an die lange Vorgeschichte – im Jahr 2007 war der erste Versuch eines gemeinsamen Projekts noch gescheitert: „2012 haben wir den zweiten Anlauf gewagt – ich freue mich sehr, dass es jetzt geklappt hat.“

 

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