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22.04.2014
Jordanbad, Biberach

„Geschichte lebt hier weiter“

BIBERACH – Im April 1889 – also vor 125 Jahren - haben die Franziskanerinnen von Reute im Jordanbad die erste ärztlich geleitete Kneippsche Kuranstalt eröffnet. Am Ostermontag ist dieser Anlass in der Kirche St. Johannes mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert worden. Die Predigt hielten Pater Andreas Meyer und Pfarrer Hermann Borhauer. Der Gottesdienst wurde von Theresa Moll an der Orgel sowie Andrea Wild (Harfe) und Michael Spinnenhirn (Gitarre) musikalisch umrahmt. Mit mehr als 150 Menschen, darunter viele Bewohner des angrenzenden Wohnparks und einige Kinder, war der Gottesdienst sehr gut besucht.

Pater Andreas Meyer stellte den Gottesdienst unter das Thema „Wegbegleitung“. Dies beschreibe die Arbeit, das Zuhören und das Zupacken der insgesamt 483 Schwestern, die seit dem 23. April 1889 im Jordanbad gewirkt haben und wirken, am besten. Die Schwestern hätten ein Gespür für die Menschen.

Das Jordanbad ist seit jeher ein Ort der Heilung und Entspannung, aber eben auch eine christliche Einrichtung, die mittlerweile zur St. Elisabeth Stiftung gehört. Die Stiftung wurde von Vorstand Matthias Ruf vertreten – er ist gleichzeitig Leiter des Jordanbads: „Die Schwestern tun uns gut. Das ist wirklich im doppelten Sinne zu verstehen.“

Wegbegleitung verändere den Menschen, sagt Pater Andreas Meyer. Dieser Weg sei vergleichbar mit jenem, den Jesus von Nazareth vor über 2000 Jahren von Jerusalem aus gegangen war und dort auf zwei Männer traf, die tief betrübt waren und am Ende des Weges eben die Erleuchtung erlebt hatten. Sie hatten erkannt, dass sie Jesus gesehen hatten. Das „Stimmungsbarometer“ hatte ins positive umgeschlagen.

 So sei eben auch die Arbeit der aktuell vier Schwestern im Jordanbad zu verstehen. „Wir beziehen unsere Kraft und unseren Mut aus dieser positiven Stimmung, die uns der Glaube vermittelt“, sagt Schwester Yvonne Baumann, einer der vier heute im Jordanbad tätigen Schwestern. Sie ist Oberin im Konvent der Franziskanerinnen im Jordanbad und Mitarbeiterin in der Sinn-Welt

Das Jordanbad sei beseelt, erinnert sie sich an eine Äußerung einer Besucherin. Dieser Geist sei bei der täglichen Arbeit spürbar, auch in den Gebäuden, die die Schwestern aufgebaut hätten. Als sie vor 125 Jahren ins Jordanbad gekommen wären, gab es nur die kleine Kapelle. „Wenn ich nur einen älteren Baum sehe, dann denke ich: Was der nur alles über die Schwestern erzählen könnte“, sagt Schwester Yvonne. Die Geschichte lebe hier weiter.

„Im Jordanbad wird Zeit verschenkt“, fasst Pater Andreas Meyer zusammen. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde Osterbrot geweiht und anschließend im Parkhotel  bei einer gemeinsamen Begegnung mit den Gottesdienstbesuchern  geteilt.

 

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