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05.07.2010
Stiftungsverwaltung

Ein Fest, das Brücken baut

Mehrere Tausend Menschen haben auch in diesem Jahr das Heggbacher Sommerfest besucht. Im Mittelpunkt stand die Begegnung zwischen Menschen mit Behinderung, Angehörigen, Freunden, Paten, Betreuern, Ehrenamtlichen und allen anderen Festgästen. Um diese Begegnung zu ermöglichen, hatte das Festteam ein buntes Programm auf die Beine gestellt – mit Angeboten für jedermann.

„Wir alle sind zu einem bewahrenden Umgang mit der Schöpfung aufgerufen“, Weihbischof Thomas Maria Renz stellte beim Festgottesdienst zum Auftakt des Heggbacher Sommerfestes das Wirken der Heiligen Franziskus in den Mittelpunkt seiner Predigt – und dessen zentrale Anliegen: Die Bewahrung der Schöpfung und der Wunsch nach Frieden. „1200 Jahre nach Jesus war es Franziskus, der den Willkommensgruß „pax et bonum“ prägte – Friede und Heil.“ Die Predigt des Weihbischofs wurde von einem Gebärdendolmetscher übersetzt. Besonders beeindruckt zeigte sich Thomas Maria Renz von den mit den Fingern geformten Victory-Zeichen, die – von oben nach unten geführt – die Gebärde für „Frieden“ ergeben: „Der Frieden kommt vom Himmel.“

Das gut 1500 Gäste fassende Festzelt war bereits beim Gottesdienst fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Bei herrlichem Festwetter riss der Besucherstrom den ganzen Tag nicht ab. „Es sind die Begegnungen, die das Heggbacher Sommerfest ausmachen“, betonte Wolfgang Dürrenberger. Der Leiter des Fachdienstes Bildung und Entwicklung des Heggbacher Wohnverbunds - für die Organisation des Sommerfests verantwortlich – erinnerte daran, dass das Sommerfest 1974 als Familienfest ins Leben gerufen wurde: „Für unsere Bewohner ist das Fest längst zu einem zentralen Fixpunkt im Jahresablauf entwickelt.“ Der Besuch von Angehörigen, Paten und Betreuern wird an diesem Tag besonders gespannt erwartet.

Aber auch für den Ort ist das Sommerfest von besonderer Bedeutung: „Integration bedeutet nicht nur, dass unsere Bewohner in die Gemeinden hineingehen – Integration bedeutet auch den umgekehrten Weg: Dass die Menschen zu uns nach Heggbach kommen“, sagt Dürrenberger, „dafür wollen wir Brückenbauer sein, ganz besonders mit dem Heggbacher Sommerfest.“

Für jeden Geschmack war deshalb etwas geboten: Musik mit dem Heggbach Quartett, dem Spielmannszug Äpfingen, dem Fanfarenzug Sulmingen, dem Musikverein Rota Schwendi, der Musikgruppe „Safran“ und dem Äpfinger Chor „Choragiert“. Tanz mit der Tanzgruppe der WfbM Biberach. Schwarzes Theater mit „Lichtblick“. Stände der Werkstätten des Heggbacher Werkstattverbunds, der Franziskanerinnen von Reute und der Klostermetzgerei Ein buntes Programm für Kinder mit Flohmarkt, Spielstraße, Märchenerzählerin und Kutschfahrten. Und natürlich gutes Essen vom Heggbacher Hauswirtschaftsteam.

Aber auch die Information kam nicht zu kurz: Führungen durch Heggbach insgesamt und durch die Werkstatt für behinderte Menschen waren geboten – und für Interessierte standen zwei Stunden lang die Räume der Wohngruppe Pirmin in Haus Bernhard offen. Die Bewohner – zwölf Männer im Alter von 45 bis 75 Jahren – waren natürlich „ausgeflogen“, aber Alten- und Heilerziehungspflegerin Christina Mast vermittelte den Besuchern einen Eindruck vom Alltag auf der Wohngruppe.

 

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