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13.12.2010
Hospiz Haus Maria, Biberach

Tag der offenen Tür zieht 850 Besucher an

BIBERACH – Rund 850 Besucher haben am Sonntag die einmalige Gelegenheit genutzt und sich das neue stationäre Hospiz der St. Elisabeth-Stiftung im Haus Maria auf dem Kirchplatz 10 in Biberach angeschaut.

Schon eine Stunde bevor sich die Türen des stationären Hospizes öffneten, standen die Besucher davor Schlange. Sie alle wollten das für zwei Millionen Euro umgebaute ehemalige Gemeindehaus Haus Maria von innen sehen. Seit dem gestrigen Montag sind die ersten Gäste in das Hospiz im ersten und zweiten Stock eingezogen. Daher ist es fortan nur noch für deren Angehörige und Freunde zugänglich.

Zunächst hatte Dekan Hellger Koepff in dem gemeinsam mit Pfarrer Kaspar Baumgärtner und Diakon Wolfgang Mast gestalteten ökumenischen Gottesdienst in seiner Predigt mit dem bekannten Zitat von Pfarrer Christoph Blumhardt „Christen sind Protestleute gegen den Tod“ die Brücke zum Hospiz geschlagen. Vertreter aller im Haus Maria tätigen Mitarbeitergruppen der St. Elisabeth-Stiftung sowie der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sprachen die Fürbitten. Prof. Dr. Egon Lanz spannte in seinem Beitrag über die Hospizarbeit den Bogen vom Grundgedanken, über die ambulanten Hospizgruppen im Kreis bis zum stationären Hospiz in Biberach. Dem Biberacher Herrgöttle hat dies alles wohl gefallen, denn als die Kirchgänger hinüber zum Haus Maria strömten und sich in die Warteschlange einreihten, hatte der Schneeregen aufgehört und die Sonne schien über dem Kirchplatz. So bot das Warten auf den Einlass Gelegenheit zum Sonntagsplausch an der frischen Luft.

„Fünf raus – fünf rein.“ Der freundliche Herr am Eingang achtete darauf, dass insgesamt nie mehr als 70 Personen gleichzeitig im Haus waren. So entstand im Inneren kein Gedränge und Geschiebe und es blieb genügend Raum für die Besucher, sich das Haus Maria genau anzusehen. Und es gab Vieles zu sehen. Nicht nur die Wärme und Behaglichkeit ausstrahlende Gestaltung und Einrichtung der Zimmer und des Kommunikationsbereiches mit Küche und Esszimmer beeindruckten dabei. Es waren auch die Details, die große Beachtung fanden: zum Beispiel die Badewanne im großen Pflegebad oder auch die gut ausgestattete Küche, die Angehörigen die Möglichkeit bietet, die Lieblingsspeisen für ihre sterbenskranken Nächsten zu kochen.

Mitarbeiterinnen der St. Elisabeth-Stiftung – darunter auch eine Ordensschwester des Kloster Reute - erläuterten den Besuchern auf den beiden Stockwerken des Hospizes das Konzept des Hauses und wie dieses umgesetzt wird. Die ganz konkreten Fragen der Besucher beispielsweise dazu, wer wann und wie ins Hospiz kommen kann, machten deutlich, dass das Sterben kein Tabuthema ist und es den Menschen ein Herzensanliegen ist, sich selbst oder die engsten Angehörigen, gut begleitet zu wissen, wenn etwa Krankheit das Sterben schwer macht. Dieses Wissen, wo es Hilfe und Unterstützung gibt, wenn diese gebraucht wird, trägt dazu bei, dem Tod den Schrecken zu nehmen.

Über die verschiedenen Hilfeangebote und ihre Arbeit informierten in einem Zelt vor dem Haus Maria die St. Elisabeth-Stiftung, die Hospizstiftung, der Förderverein Hospiz und die ambulanten Hospizgruppen des Kreises.

Im Erdgeschoss des Hauses Maria boten das Service-Haus – die Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung – sowie die Katholische Sozialstation Einblicke in ihre Räume und in ihre Arbeit.

Schüler der Dollinger-Realschule Biberach schenkten Kinderpunsch, Glühwein, Kaffee und andere Getränke an die Besucher aus und es gab - passend zur Vorweihnachtszeit - Lebkuchen. Am Ende des Tages, so das Fazit von Sonja Gaißmaier, Leiterin des Referats Kommunikation der St. Elisabeth-Stiftung: „Es war ein sehr erfolgreicher Tag der offenen Tür. Das Interesse der Bevölkerung war enorm und die Freude darüber, dass es nun ein stationäres Hospiz in Biberach gibt, war für uns alle, die wir die Fragen der Leute beantwortet haben, deutlich spürbar.“ Katharina Kiewel, Leiterin der Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung,  lobte die Interessierten: „Die Bürger sind dem Thema Hospiz und dem neuen Haus Maria sehr respektvoll begegnet.“

 

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